Review:

Brutpop

(First Aid 4 Souls)

Endlich kann ich ihn guten Gewissens einmal wieder bemühen, den berühmten Strauß bunter Melodien. Die ungarischen FIRST AID 4 SOULS

(FA4S) - klingt nach einem Spendensampler, ist es aber nicht - bieten beinahe mehr als bunt: Die Schubalde "Electro" füllen sie

voll aus, zwischen Durcheinander und Abwechslung bewegt sich ihr Album "Brutpop" ziemlich atemlos. Eine Abwechslung die in erster

wenn auch nicht einziger Linie den Vocals anzulasten ist. Gleich der Opener rutscht aber daran aus: Zu weit im Vordergrund und zu

aufgesetzt vergrätzen sie den Einstieg etwas. Zu Unrecht wie sich zeigen soll, gleich danach geht es mit "First Aid" gesanglich in

einer anderen Liga weiter: Sauber, klar und verträumt - das ist schmissiger Pop mit Piano und Beat in den sich Versatzstücke von

Clubmusik mischen. Generell bleibt es eingänig und poppig, viele Synthies und wenig Lärm, klare Beats und wenig vertrackte

Songstrukturen beherrschen das Bild. Männlein wie Weiblein dürfen ans Mikro und tun dort einen fast durchweg guten Job: VELVET ACID

CHRISTsche Flüstertöne ("Painkiller") mit tranciger Untermalung, rockig-kraftvoll und mit viel Herz ("Powa"), esoterisch

durchseucht bis girly-frech ("Sui.cide") oder naiv und durch einen Vocoder gewurstet zu hartem Beat ("Robochan"). FA4S verlangen

nach einem recht offenen Electrohörer, der weder puren Clubsound noch zu artigen Pop möchte. Der bekommt dann aber auch über eine

Stunde den berühmten eingangs erwähnten Strauß - im Einzelnen nicht unendlich kreativ und originell, im Ganzen aber durchweg

unterhaltsam und ein bisschen etwas anderes. Und eben... bunt.

Brutpop


Cover - Brutpop Band:

First Aid 4 Souls


Genre: Electro
Tracks: 13
Länge: 65:50 (CD)
Label: Electro Arc
Vertrieb: