Review:

Alles Verboten

(Fingernails)

Beim Lesen von Bandinfos,- und Biografien festigt sich jedes Mal mein Glaube an Paralleluniversen. Maurizio „Angus“ Bidoli, der FINGERNAILS im Jahr 1981 in Rom gegründet hat, soll einer der wichtigsten italienischen Rock-Gitarristen aller Zeiten sein. Ok, wenn man sich an die italienischen Erzeugnisse im Zuge des „Power Metal“-Revivals vor gut zehn Jahren erinnert… aber egal. So sollen FINGERNAILS zu den bekanntesten Metalbands ihres Landes zählen, was mich aufgrund der „Qualitäten“ von „Alles Verboten“ reichlich wundert (oder auch nicht…). Bandname, Musik, Plattentitel und sogar Cover-Artwork befinden sich am oberen Ende der Fremdschämskala. Der traditionelle, stark 80er-beeinflusste, sehr rock´n´rollige Metal gibt absolut gar nichts her, was andere Bands nicht schon im Hunderterpack viel besser gemacht hätten. Die Gitarrenarbeit des Herrn Bidoli ist dabei echt noch hörbar, wenn auch aufgrund seines angeblichen, erwähnten Status´ rein gar nichts Besonderes. Schlimmer treibt es dafür Sänger Anthony Drago, dessen dünnes, piepsiges Stimmchen so viel Durchschlagskraft besitzt wie ein durchgesessenes Sofakissen. Und das Songwriting gibt ebenfalls nichts her; Peinlichkeiten wie „Frankenstein Food“, „Witchy Suicide Wild Cat“ (grausam!) oder „Rock´n´Roll Barbie“ (Hilfe!) sind schlichtweg akustischer Ausschuss, nicht mehr und nicht weniger. Die Band mag vielleicht eine bewegte Geschichte haben, hätte aber besser daran getan, es nach ihrem Split im Jahr 1990 gut oder auch nicht gut sein zu lassen. Übel.

Alles Verboten


Cover - Alles Verboten Band:

Fingernails


Genre: Heavy Metal
Tracks: 11
Länge: 36:17 (CD)
Label: High Roller Records
Vertrieb: Soulfood