Review:

Mrugalla

(Findus)

FINDUS? Was ist das denn für ein Bandname? Und was soll „Mrugalla“ bedeuten? Auch aus dem verspielten Cover-Artwork werde ich nicht schlau. Könnte auch eine Märchen-Platte für Kinder sein. Egal, rein damit, und ich werde angenehm überrascht. Verspielt oder märchenhaft ist hier nämlich nichts, sondern vielmehr geht es mit viel Dreck und Druck direkt nach vorne. Deutschpunk trifft auf Alternative Rock, mit schrebbeligen Gitarren, bolzenden Drums, einem oberdreckigen Bass und kratzigem Gesang. Auch eine Affinität zu Pop und NDW ist herauszuhören, und auch die (Wahl-)Heimat des Fünfers klingt durch: Stellenweise fühlt man sich an die Hamburger Schule erinnert, ohne dass FINDUS aber wirklich in diese zum Glück aus der Mode gekommenen Schublade passen würden. Man muss sich in diesen Sound schon etwas hineinhören, doch schon bald bleiben Ohrwürmer hängen, wie etwa der Opener „Galaabend“ oder auch „Feuer in Paris“ und „Eine Giraffe bricht sich den Hals“. Den Songtexten kann ich allerdings ehrlich gesagt nicht immer folgen, dazu sind sie teils zu abstrakt und teils zu metaphorisch. Wer auf Textinterpretationen steht, wird hier jedenfalls jede Menge Material finden. Trotzdem bleiben schnell auch ein paar schöne Fetzen hängen, wie z. B. die Eröffnungszeile des Albums: „Ich bin ein schöner Mensch / mit sehr schlechten Manieren“. Oder auch: „Es wird der Lärm sein, der uns um die Häuser bringt / Es wird die Nacht sein, die uns in die Knie zwingt“. Mit „Mrugalla“ legen FINDUS ein ungewöhnliches Album vor, mit dem man sich erst einmal etwas auseinandersetzen muss, das einen aber mit seiner Intensität und rotzigen Attitüde nach und nach durchaus zu packen vermag.

Mrugalla


Cover - Mrugalla Band:

Findus


Genre: Alternative
Tracks: 14
Länge: 42:49 (CD)
Label: Delikatess
Vertrieb: Broken Silence