Review:

Freelight

(Final Frontier)

Man kann ihnen eigentlich nicht mal so richtig böse sein, denn dafür ist das Material von FINAL FRONTIER
auf ihrem mittlerweile bereits vierten Werk "Freelight” größtenteils einfach zu gut gemacht. Kritiker hingegen werden (auch mit viel Recht) anmerken, dass hier nichts wirklich Neues zu hören ist und die immer ewig gleiche Formel Text Refrain (Bridge) Refrain, mag sie auch noch so
eingängig frisch sein, auf die Dauer ermüdend wirkt und eventuell sogar ein wenig langweilt. Wer ansonsten auf solche absolut auf catchy getrimmte Mucke, die ihre Großzeiten mit AOR im Hochglanz Stadionrockformat sicher Ende der 70er bis weit in die 80er hinein hatte, abfährt und Bands wie NIGHTRANGER, JOURNEY
oder auch SURVIVOR zu seinen Lieblingen zählt, der dürfte hier schon eine lohnende CD vorfinden. Zumal manche der mittlerweile wieder aufgetauchten "Originale" eher Leichenschänderei als Musik betrieben. Einige der 12 Tracks als solche glaubt man als "älterer" Hörer natürlich schon mal irgendwie gehört zu haben, aber die beiden Hauptprotagonisten Rob Moratti (Vocals) und Mladen (VON GROOVE) verstehen etwas von knalligem Songwriting und stimmigem AOR-Futter in zeitgemäßen Klang. Einzig die etwas platten Drums stören die Soundqualität. Das ein oder andere schicke Gitarrensolo (es sind schon einige gute vorhanden, aber noch etwas zu zahm) hätte ebenfalls noch mehr mit draufgepasst, dafür hätte man lieber die mitununter zu stark wiederholten Refrainzeilen weglassen sollen. Die etwas zu klebrigen Keys an der ein oder anderen Stelle hätte ich ebenfalls etwas weniger aufdringlich nach hinten verfrachtet. Aber sei’s drum ansonsten könnte jetzt nur noch die recht hohe Stimme von "Meister" Moratti den ein oder anderen erfahrenen Melodicfan irritieren. Die ist zu Beginn nämlich recht gewöhnungsbedürftig: Stellt euch ne Mischung aus Steve Perry und Jimi Javison vor, nur zwei Oktaven höher. Wie gesagt neu ist dass alles nicht, sicher ganz gut gemacht, bloß die jüngere Käuferschicht wird es wahrscheinlich nicht vom Sockel hauen und die Nostalgiker werden es immer mit den Original Bands der seeligen Vergangenheit vergleichen und da können FINAL FRONTIER halt nicht ganz mithalten. Trotzdem: Solche Kracher wie "Dynamo" oder die absolute Übernummer "Lion’s den" sowie das pfiffige "The Witches Mask" sind einfach starke AOR Perlen in der Bewertung - klasse gemacht. Nur der einzige Komplettausfall "Only the Lonely" und die 0815 Ballade "Delia" hätte es ansonsten nicht gebraucht. Wer also aber gerne mal wieder ein solides Melodic Rock 80er Jahre Dejavu bekommen will, darf hier gerne mal reinschnuppern, für alle anderen ist "Freelight" wohl eher verzichtbar.

Freelight


Cover - Freelight Band:

Final Frontier


Genre: Hard Rock
Tracks: 12
Länge: 56:14 (CD)
Label: Escape Music
Vertrieb: Point Music