Review:

Skeleton

(Figurines)

Es gibt ihn also doch noch: den guten alten Indierock. Die Dänen FIGURINES, deren zweites Album "Skeleton" jetzt in die Läden kommt, personifizieren dieses Genre geradezu, denn irgendwie passt kein anderes Label: Garagen-Rock nicht, Schweinerock schon gar nicht, und auch die Bezeichnung Alternative Rock geht voll an ihrem Sound vorbei. Nein, die vier Musiker spielen nichts anderes als Indierock, einfach, direkt, schlicht, ein wenig schrebbelig, oft treibend, meistens melancholisch, und fast immer unterlegt mit wunderschönen Melodien und getragen vom charismatischen Gesang Christian Hjelms. Auch der Ausdruck Retro ist hier fehl am Platze, denn die Musik der FIGURINES klingt zwar irgendwie altmodisch, gleichzeitig aber auch unglaublich frisch und verströmt dazu noch einen derartigen Charme, dass man sich in frühere, scheinbar bessere Zeiten zurückversetzt fühlt, wie etwa beim verträumten Song "Rivalry", bei dem dezent die BEATLES anklingen, oder bei "Ghost Town", einem wunderbar swingenden Country-Stück. Aber die Jungs können auch richtig abgehen, was sie mit straighten (Indie-)Rockern wie "The Wonder" oder "Wrong Way All The Day" beweisen. Im Gegensatz dazu steht dann wieder der atmosphärisch depressive Opener, bei dem Christian Hjelms Stimme lediglich von einem Piano unterlegt wurde, und mit dem die Band einmal mehr ihre extreme Vielfältigkeit zeigt. "Skeleton" ist ein wirklich tolles Album geworden, das vordergründig simpel klingt, und dessen Vielschichtigkeit sich erst bei genauem Hinhören erschließt. Ein großartiges Stück Musik!

Skeleton


Cover - Skeleton Band:

Figurines


Genre: Rock
Tracks: 14
Länge: 45:15 (CD)
Label: Pop-U-Loud
Vertrieb: Rough Trade