FEVER 333-Frontmann Jason Butler allein zu Haus! Aber nicht lange, denn „Kevin“ holte sich nach dem Auszug einiger Mitstreiter mit Thomas Pridgen (Ex-The-Mars-Volta), April Kae und Brandon David (Ex-Therefore-I-Am) neue Mitbewohner in die Hardcore-Rap-Crossover-Wohngemeinschaft. Und die funktioniert tatsächlich, die Kalifornier sorgen für tüchtig Ordnung in der WG: fetter Sound, dufte Produktion, super-professionell, alles schick – also mehr Hipster-Studenten als Öko-Polit-Nachwuchs. Passt ja auch besser ins Lebensgefühl Kaliforniens. Man sieht sie förmlich vor sich: Baseball-Caps mit geradem Schirm auf tätowierten Hälsen, hüpfende Körper mit guter Laune bei bestem Wetter, Köpfe, die denken, sie hören richtig harte Musik. Die Electro-Rap-Melange von „New West Order“ zum Auftakt schreckt echte Metaller allerdings ab. Dann kommt es dicke, zum Beispiel in Sachen Hardcore mit “Higher Power”, Alternative Rock mit dem “Murderer”, einem “Tourist” als HipHopper und earcatchigem Kaugummi-Punk-Metalcore in „Desert Rap“, alles schlimmer als Green Day und Limp Bizkit zusammen. Schade, denn die sozialkritischen Texte würden gern ein besseres Resümee verdienen, nur überfordert der reichhaltige Eintopf aus allerlei Zutaten den Scheuklappen-Metaller, manches nervt sogar. Wer hingegen auf die genannten Bands oder Rage Against The Machine steht, der sollte dem Werk eine Chance geben, denn irgendwie schlägt der Mut zum Genre-Mix tatsächlich die Berechenbarkeit des totalen Mainstreams. PS: Der Rezensent würde bei den Vögeln nicht einziehen, aber ein Gesprächskreis verspricht durchaus interessante Stunden.
Darker White
Band:
FEVER 333
Genre: Crossover
Tracks: 14
Länge: 40:5 (CD)
Label: Century Media
Vertrieb: Sony