Review:

Hell Sweet Hell

(Fear My Thoughts)

Faceless Ninja Thugs sind die Gegnerhorden, die in Massen auf den Held einstüren, von ihm aber locker mit ein oder zwei Hieben beseitigt werden. James Bond hat das immer wunderbar zelebriert, genau wie die ganzen coolen Eastern-Helden. Faceless Ninja Thugs bleiben immer das: gesichtslos, ohne eigene Identität. Genau das ist das Problem, dass ich mit "Hell Sweet Hell" habe� FEAR MY THOUGHTS versuchen zu viel zu sein und enden mit einem kompletten Verlust ihrer eigenen Identität. Da wird fröhlich alles mögliche in den Death Metal-Sound eingebaut, was aber nicht zu mehr Abwechslung führt, sondern den Hörer verwirrt und die Platte überfrachtet zurückläßt. "Windows For The Dead" macht als Opener noch Spass und Lust auf den Rest der Scheibe, auch wenn sich in das feine AT THE GATES-Geprügel bereits erstmals klarer Gesang einschleicht, der in diesem Fall sich aber in den Song integiert. Probleme machen erst die späteren Songs, so ab "Dying Eyes". Vorher setzen FEAR MY THOUGHTS stark auf feinen schwedischen Melodic Death, aber das scheint ihnen nicht mehr zu reichen und sie versuchen, ihren musikalischen Horizont zu erweitern. Im Grunde keine schlechte Idee, aber durch die Hinzunahme zu vieler Elemente wirkt "Hell Sweet Hell" einfach zu voll. Da findet sich ILLDISPOSED-mäßiger Gesang (von der neuen Scheibe), FEAR FACTORY-artige Passagen, ruhige Abschnitte und immer wieder Death Metal. Das mag funktionieren und vielen Leuten durchaus gefallen, ich werde mit "Hell Sweet Hell" einfach nicht warm, für mich ist das zu viel des Guten. Das ist wie ein Pfund Zucker essen: am Anfang noch süß und Laune machend, wird es spätestens aber der Hälfte zu einer Qual und man will einfach nicht mehr.

Hell Sweet Hell


Cover - Hell Sweet Hell Band:

Fear My Thoughts


Genre: Death Metal
Tracks: 12
Länge: 49:35 (CD)
Label: Lifeforce Records
Vertrieb: Soulfood