Review:

The Industrialist

(Fear Factory)

FEAR FACTORY haben vor „The Industrialist“ mächtig im Karton gerappelt und Leute ausgetauscht, so dass in der Kreativabteilung nur noch Shouter Burton C. Bell und wieder-dabei-Gitarrist Dino Cazares verblieben sind. Da wurde dann auch gleich konsequent auf einen Drummer verzichtet, so dass statt Gene Hoglan ein von Mr. Cazares programmierter Drumcomputer für die Aufnahmen genutzt wurde – erwartet uninspiriert fällt das Ergebnis aus, das Drumming ist ganz klar der schwächste Teil des neuen Albums. Immerhin ist die Produktion gut geworden, „The Industrialist“ kommt druckvoll und im typischen FEAR FACTORY-Sound aus den Boxen. Mit dem Titeltrack erwischt die Band einen guten Einstand, irgendwo zwischen „Demanufacture“ und „Obsolote“, was ja auch die Zeit er großen FEAR FACTORY-Erfolge waren. Im Verlauf von „The Industrialist“ wird aber deutlich, wie wichtig auch die andere hlfte der Band für den damaligen Erfolg waren – ohne die Beiträge von Raymond Herrera und Christian Olde Wolbers stagniert das Songwriting. „The Industrialist” klingt so wie eine Hommage an die gute alte Zeit, als FEAR FACTORY noch richtig was gerissen haben, kann aber den Geist der damaligen Zeit nicht 100%ig wiedergeben. Und, was viel gravierender ist, das Hitpotential fehlt. „New Messiah“, „God Eater“ (mit coolem Synthie-Einsatz) und das knackige „Virus of Faith“ sind solide FEAR FACTORY-Nummern, aber erreichen nicht das Hitpotential von „Replica“ oder „New Breed“. „The Industrialist“ bleibt so hinter den Erwartungen zurück und zeigt die kreative Beschränktheit des Duos Bell/ Cazares auf. Bleibt die Frage, wie die neuen Songs live klingen, immerhin haben sich die beiden mit MALIGNANCY-Drummer Mike Heller ordentlich verstärkt. Wenn er und ex-CHIMAIRA-Gitarrist Matt DeVries sich dann auch noch beim Songwriting einbringen, könnte es noch was werden. „The Industrialist“ zeigt derweil die Grenzen für FEAR FACTORY auf.

The Industrialist


Cover - The Industrialist Band:

Fear Factory


Genre: Industrial
Tracks: 10
Länge: 48:45 (CD)
Label: AFM Records
Vertrieb: Soulfood Music