Review:

Homo Nihilis

(Fatum Elisum)

Für diese Scheibe braucht der Rezipient vor allem eins: Geduld. Vier Stücke (plus Intro) benötigen mehr als 72 Minuten, um sich in ihrer ungehobelten Gesamtheit in die Hirse des Hörers zu fräsen. Und in der Tat ist die Scheibe so rau wie die Heimat der Franzosen, das bretonische Rouen. Der äußerst schleppende Doom Death ist so zäh wie Lava und trotz einiger Ungereimtheiten ein echter Leckerbissen für Freunde diese Sparte. Zumal sie sich beim Titelstück sogar für einen flotten Beginn entschieden. Andere dürften wahnsinnig werden, weil in ihren Ohren so rein gar nichts passiert in einem Song „The Twilight Prophet“, der mehr als 20 Minuten dauert und in dessen Mittelteil als persönliches Highlight französische Sprechgesang und am Ende Verzweiflungsgeschrei der Marke „ESOTERIC light“ zu hören ist. Apropos Gesang: Das Wehklagen kommt hier nicht aggressiv und böse, sondern wirklich leidend und bisweilen etwas kauzig und bei Gelegenheit recht pathetisch daher, erinnert an eine krude Mischung aus ganz ollen Paradise Lost, unterproduzierten Candlemass und eingeschlafenen Doomsword. Oder so. Und auch, wenn mir amtliches Gegrunze der Marke OPHIS viel besser gefällt, so haben FATUS ELISUM mit „Homo Nihilis“ ein prima menschenfeindliches Werk geschaffen, das aber irgendwie immer noch Platz für Hoffnung lässt. Aber auf was bloß…???

Homo Nihilis


Cover - Homo Nihilis Band:

Fatum Elisum


Genre: Doom Metal
Tracks: 5
Länge: 72:33 (CD)
Label: Aesthetic Death
Vertrieb: