Review:

Lose Control

(Farther Paint)

FARTHER PAINT liefern mit „Lose Control” ein Werk progressiver Rocks und Metals ab, das mit komplexen Kompositionen einerseits und verdammt schönen und eingängigen Gesang andererseits zu punkten weiß. Für letzteres zeigt Frontfrau Monia Rossi verantwortlich, für die handwerklich mit hohem Anspruch umgesetzten Instrumentalparts ihre italienischen Landsleute, wobei, typisch Italien, ein Schwerpunkt auch auf den Keys liegt – Geschmackssache das. Nach obligatorisch kurzem Intro (die Herren zeigen mal was sie können) gibt „Hold On“ einen guten Überblick über die Scheibe. Eine hohe, mit leichten Soul-Touch versehene Gesangsstimme, welche man so in diesem Genre eher nicht vermuten würde und vertrackte Strukturen, die trotzdem im Ohr bleiben – leider nicht ganz so fett produziert und trotz härterer Part eher in gemäßigteren Gefilden angesiedelt. Auch die kurze Pianoballade „Chains“ mit seinem Fokus auf den einfühlsamen Gesang und das klasse gefrickelte „Illusion In My Hand“ kommen gut rüber; zu Beginn des abgefahrenen Instrumentalstückes „Anger” wird man erst einmal an die gute alte Radiozeit erinnert – es dauert bis der Empfang klar ist. Das locker experimentelle „Inside The Cage“ geht dann nicht nur dank der gefühlsbetonten Vocals direkt ins Herz, auch die instrumentale Fraktion findet hier den Mittelweg zwischen Anspruch und Eingängigkeit. Recht kurzweilig, und so darf der aufgeschlossene Proggi bei FARTHER PAINT ruhig mal reinhören.

Lose Control


Cover - Lose Control Band:

Farther Paint


Genre: Progressive
Tracks: 8
Länge: 42:46 (CD)
Label: Lion Music
Vertrieb: H'art