Review:

II: The Ground Below

(FAMYNE)

Heute ist ein sonniger Tag, das erste Mal, dass wir in diesem Jahr so um die 20 Grad haben, die Vögel zwitschern, und die ersten Insekten summen betriebsam durch die Luft. Da ist mein nächster Gedanke nicht gerade Doom Metal, gleichwohl steht genau das auf dem Programm. Also auf, lasst uns dieser frühsommerlichen Idylle mit kühlem, düsterem, starr dahin kriechendem und Sonnenlicht raubendem Doom entgegenwirken. FAMYNEs zweite Scheibe "II: The Ground Below" ist im Player und dreht seine Runden.
 
"Defeated" eröffnet den Longplayer erwartbar grollend und entschlossen riffend, indes bietet das Kollektiv ab der Hälfte des Songs ein interessantes Break an, welches die Dramaturgie der Nummer wandelt und spannend macht. Sänger Tom Vanes theatralischer, feierlicher Gesangsstil erinnert an Messiah Marcolin von CANDLEMASS, die auch ansonsten ganz gut als Inspirationsquelle zu nennen sind, zumindest zu Beginn des Albums. "Gone" steigt wie Nebel auf, die Nummer hat etwas Psychedelisches, erinnert gar ein wenig an THE DOORS´ "The End" und ist eine atmosphärische Bereicherung des Albums. Das darauffolgende "A Submarine" bleibt exakt in dieser Stimmung, bevor es sich erlaubt, etwas härter und drängender zu werden. Diese musikalische Rast steht dem Album und entfernt oder besser emanzipiert FAMYNE ein Stück aus dem klassischen Doom-Genre. Immer wieder lassen die Briten den Blick schweifen und erlauben sich ein Innehalten. Das unterhält, verlangt aber nach Aufmerksamkeit. "II: The Ground Below" bietet zur Düsternis und Tragik zusätzlich Entspannung und Versenkung an, und das gefällt.
 
 
 

II: The Ground Below


Cover - II: The Ground Below Band:

FAMYNE


Genre: Doom Metal
Tracks: 8
Länge: 42:50 (CD)
Label: Svart Records
Vertrieb: Membran