Review:

Fashionably Late

(Falling In Reverse)

“Fashionably Late” - “Spät, aber mit Stil!”– nennt sich der zweite Solostreich von Möchtegern-Superstar Ronnie Radtke - was durchaus eine Anspielung auf die reichlich vorhandenen, nicht mehr ganz so neuen Nu-Metal und Crossover Elemente im Post-Hardcore-Sound von FALLING IN REVERSE sein könnte. Aber keine Frage, dem durchaus schon schrägen Vorgänger setzt man noch einen drauf. Die Basis bildet ein aggressiver Hard- und Metalcore Fundament, mit clean gesungenen Passagen, aber auch sehr derben Growl und Screamo-Elementen. Die Refrains haben erwartunggemäß reichlich Pop- und Ohrwurmpotential; dazu recht viel Rap-Gesang, welcher sehr aggressiv dargeboten wird und von fetten Riffs, Samples, Dubstep oder Hip-Hop Strukturen begleitet wird. Textlich sind mal wieder vor allem die Kraftausdrücke und Ghetto-Lotterleben stilprägend - “Bad Girls Club” – Hardcore für pupertierende Teenies fällt mir da als eher nachteiliges Beispiel ein - ein OFFSPRING-mäßiger Background.Chor aus 15-jährigen Chearleader inklusive. Den Fans von Radtke und seiner ex-Band ESCAPE THE FATE wird es egal sein und eh’ das meiste zusagen – einen Eindruck kriegt man mit dem derb-lauten Opener “Champion”, den auf Crossover getrimmten Ohrwurm “Rolling Stone”, dem sehr elektronischen “Alone” oder dem Pop-Punk-Song “Game Over”. Auf Teufel komm raus anders klingen zu wollen, und das in der dargebrachten Aggro-Art, ist alleine kein Qualitätsmerkmal. Aber FALLING IN REVERSE klingen Frisch und dürften die jugendliche U20-Zielgruppe mit “Fashionably Late” durchaus ansprechen (oder warum erinnert mich das Bandfoto nur an TOKYO HOTEL?).

Fashionably Late


Cover - Fashionably Late Band:

Falling In Reverse


Genre: Hardcore
Tracks: 12
Länge: 48:39 (CD)
Label: Epitaph Records
Vertrieb: Indigo