Review:

Desolate Grief

(Faal)

Das 2012er Album "The Clouds Are Burning" des niederländischen Sextetts war ein leider kaum beachtetes Meisterwerk in der gemeinsamen Schnittmenge aus zähem Doom-,  epischem Black-, sowie leicht gotisch angehauchtem Death Metal, dem die Band mit dem 2015er Beitrag zur Split mit EYE OF SOLITUDE (denen mit Schlagzeuger Remco Verhees auch ein aktives Mitglied von FAAL angehört) eine ebenbürtige Nachfolge zur Seite stellte. Nun liegt mit "Desolate Grief" das dritte Album der Truppe vor, das den nun hohen Erwartungen leider nicht ganz gerecht wird: die vier überlangen Stücke (plus ein kurzes Intro) wollen auch nach mehreren Durchläufen nicht so recht zünden und verbreiten auch nicht jene ungeheure Intensität des bärenstarken Vorgängers. FAAL machen es sich hier zum größten Teil im Funeral Doom "gemütlich" und lassen ihre bisherigen, oben genannten, weiteren Einflüsse gefühlt deutlich weniger von der Leine. Ein Zwölfminüter wie das abschließende "The Horizon" bietet zwar gute, aber leider auch etwas biedere Genre-Kost, während etwa "No Silence" und "Evoking Emotions" (das Highlight des Albums) weniger eng gesteckt, aber auch nicht allzu viel mitreißender sind. "Desolate Grief" ist mitnichten ein schwaches oder gar schlechtes Werk, aber man wird am Ende nur gut satt, ohne das Gefühl, gerade fürstlich gespeist zu haben.

Ach ja: wer auf von der gesamten Band signierte Tonträger steht, sollte hier zum Vinyl greifen, denn der Name der attraktiven Dame an den Synthies - Cátia Uiterwijk Winkel-André Almeida - passt auf keine CD-Hülle!

Desolate Grief


Cover - Desolate Grief Band:

Faal


Genre: Doom Metal
Tracks: 5
Länge: 43:47 (CD)
Label: Ván Records
Vertrieb: Ván Records