Review:

Tried & Failed

(Evereve)

TIPP
EVEREVE haben eine kontinuierliche Entwicklung hinter sich - von den eher metallischen Gothic-Klängen Ende der Neunziger zunehmend hin zu jenen elektronischen Gefilden welche auch die beiden letzten Alben der Band ("E-Mania", ".enetics") prägte. Mit dem neuen Album "Tried & Failed" verbinden sie jetzt beide Facetten ihres bisherigen Werkes auf fast schon symphonische Weise und äußerst gekonnt - harte Gitarrenriffs gehen mit wehmütigen Keyboard und Pianoklänge eine gewollte Symbiose ein, dezente Samples und der orchestrale Background gehören wie selbstverständlich dazu. In den eingängigen Kompositionen des sechsten Longplayers kommt nahezu immer jene schwermütige Grundstimmung zu tragen, welche die tiefgehenden Lyrics über den "bittersüßen Beigeschmack des Scheiterns" und den unerreichbaren Drang des Menschen nach Erfüllung transportiert. Trotzdem ziehen einen die Songs nicht nach unten, denn aus der Zerstörung wächst bei EVERVE Neues, aus der Niedergeschlagenheit erwächst jene Melancholie welche "Tried & Failed" so atmosphärisch angenehm und hörenswert macht. Trotzdem gehen die meisten Tracks rhythmisch nach vorne und bieten dadurch tanzbares für die schwarze Clubszene. Zum Reinhören empfehlen wir einfach mal das hart rockende Titelstück "Tried & Failed", den potentiellen Clubhit "Pine Oil Heaven" und das melodische Epos "Forsaken" - die anderen Tracks halten ebenfalls mühelos dieses Niveau. Die fette Produktion, ein gut gemachter Screensaver und eine gelungene Aufmachung tun dann ein übriges. Für Fans dürfte "Tried & Failed" unwidersprochen das Highlight in der EVEREVE Diskographie darstellen - für Neueinsteiger könnte es das richtige Werk sein um sich mit den beiden Gesichtern der Band vertraut zum machen. "Tried & Failed" bietet nun mal eine gelungene Mischung aus melancholisch rockender Härte und düsteren Electro Goth-Tönen. EVEREVE haben sich hier mehr als gelungen inszeniert.

Tried & Failed


Cover - Tried & Failed Band:

Evereve


Genre: Gothic Metal
Tracks: 14
Länge: 51:41 (CD)
Label: Massacre Records
Vertrieb: Soulfood