Review:

Start From The Dark

(Europe)

Als 6 jähriger Bub bin ich damals durchs Wohnzimmer meiner Eltern gerockt - mit einem aus einer Pappröhre gebasteltem Keyboard zum Umhängen und habe "The Final Countdown" nachgespielt. Vielleicht hat mich dieser Song damals nicht unbedingt geprägt, aber er hat zumindest die Weichen gestellt. 20 Jahre lang habe ich darauf gewartet endlich die schwedischen Hard Rocker live zu sehen und 12 Jahre nach der Trennung der Band aus persönlichen und musikalischen Differenzen gibt es endlich wieder ein neues Album: "Start From The Dark" sowie die derzeit laufende Europa Tournee.
Die Scheibe an sich klingt abgesehen von der Stimme von Joey Tempest nicht auf Anhieb nach EUROPE. Der erste Eindruck soll ja immer der Beste sein - was auf dieses Album allerdings nicht zutrifft. Die Songs wirken moderner und sogar anspruchsvoller wie jene Klassiker der 80er. Düster und etwas schleppend wirkt die Gitarren- und Schlagzeugarbeit z.B. bei "Wake Up Call" oder "Flames". Der Opener "Got To Have Faith" rockt ordentlich daher und wird geführt durch die Leadguitar von John Norum, der nach seinem Ausstieg 1987 wieder mit an Bord der MS EUROPE ist.
Party Songs wie "Cherokee" werden Die Hard Fans dennoch kläglich vermissen doch nach mehrmaligem Durchlauf hört man es doch: es sind EUROPE. Die Refrains gehen tatsächlich ins Ohr, avancieren sogar zu richtigen Mitsingnummern. Der Härtegrad der Scheibe ist deutlich höher als alles, was mir bisher von den Schweden bekannt war. Die Gitarren braten ordentlich was weg ohne dabei auf das typisch Feeling der Band zu verzichten. Vor allem bei "Hero" gibt es was fürs Herz. Eine modern klingende Ballade, die sogar mehr als VIVA tauglich wäre, mit einfühlsamen Refrain und einem tollem Text. In jedem Fall ist EUROPE mit "Start From The Dark" ein starkes Hard Rock Comeback gelungen welches man ohne Zweifel antesten sollte!

Start From The Dark


Cover - Start From The Dark Band:

Europe


Genre: Hard Rock
Tracks: 12
Länge: 45:0 (CD)
Label: Sanctuary
Vertrieb: