Review:

Threshold Of Pain

(Eternal Journey)

Alex S. Papatheodorou ist ein Gitarrist aus Köln, der uns hier mit seinem bereits zweiten selbstvertriebenen Album „Threshold Of Pain“ beehrt und er überrascht dabei mit seiner relativ komplexen Musik insgesamt recht positiv. Der Mann ist ansonsten auch noch Toningenieur, Gitarrenlehrer, Songwriter und Multiinstrumentalist und nennt sein Projekt ETERNAL JOURNEY, bei dem etwas ungriffigen Nachnamen sicher auch kein Fehler. Bereits die optisch gelungene Verpackung des Digipack mit tollem Artwork einer Mondfährenlandung hätte gewisse Rückschlüsse auf die musikalische Ausrichtung zugelassen, er selbst spricht von „Progressive Snyth Metal“ gut paßt auch irgendwie. Ich würde es jetzt mal eindeutig als Space Metal bezeichnen und nenne hier mit Arjen Lucassen und seinen AYREON-Alben bzw. dem STAR ONE Projekt eine Vergleichshausnummer, die den Sound auf diesem über 50 minütigen Werk zu 100% beschreibt. Die zweifelsfrei maßgebenden sehr hohen Qualitätsstandarts dieser Werke werden hier natürlich noch nicht (ganz) erreicht.

Ganz klar, der gute Papatheodorou hat sicher sehr viel AYREON gehört und sich den riffenden Holländer zum Vorbild für seine eigene Musik genommen. Egal, ob die vielen spacigen Keyboards, Samples oder flirrenden Sounds, die schönen Chorarrangements („Warped Cosmos Of Distress“) , die riffigen Gitarrenparts aber auch die immer mal wieder eingestreuten atmosphärischen Zwischenparts und alles zusammen in einer Konzeptstory verpackt - das alles gibt es auf „Threshold of Pain“ satt zu hören. Auf dem Album gibt es ansonsten noch viele weitere Parallelen u.a. waren hier ebenfalls zahlreiche andere Musiker mit ihren Instrumenten beteiligt und auch verschiedene Gesangsstimmen gibt es zu hören allerdings beschränkt sich Alex auf drei. Der Sänger des Hauptcharakter heißt Joe Mizzi (ex-HIGH`N DRY) und er macht seine Sache recht gut, hat ein wenig was von DAMIAN WILSON oder Phil Griffiths (ALIAS EYE). Die Stimme der Sängerin Leonie Ludwig bekommt man leider bei dem klasse „Winds of Hope“ nur einmal zu hören aber dabei stielt sie mit ihren klasse Vocals Hasuptsänger Joe etwas die Schau, davon hätte das Album durchaus noch mehr vertagen. Bei „Master of Another World“ wunderbar mit etwas griechischer Folklore angehaucht, darf dann Tobias Scheid (THE PROPHECY 23) den an sich gelungenen Akustik-Song mit seinen Death-Metal-Growls ziemlich verhunzen, bei aller Liebe wie so was überzeugend funktioniert kann man auf der aktuellen JAMES LABRIE-Scheibe „Static Impulse“ besser hören, dass hier geht bei aller Liebe zu Kontrasten nicht.

Alles andere auf „Threshold Of Pain“ ist soundlich absolut professionell gemacht, mit schönen Melodien versehen, viele Details, natürlich auch verspielt, mit vielen Breaks, Übergängen und Wechseln aber auch nicht zu verkopft oder gar abgehoben. Auch die Progfans werden hier sicher auf ihre Kosten kommen, die Musik von ETERNAL JOURNEY bietet viel Spannendes, dass nicht gleich beim ersten Hördurchgang hängen bleibt - leichte Kost so für Nebenbei ist diese Mucke ganz klar nicht. Von seinem stets omnipräsenten Vorbild versucht sich Papatheodorou etwas abzusetzen in dem er ab und an einige psychedelische Elemente verwendet, gute Idee. Funktioniert aber nicht immer, da sind mir manchmal die Gitarren mitunter etwas zu brabbelig (Nile’s Secrets“) und zu wenig riffig. Auch ein paar schnellere Song mehr hätte ich mir noch gewünscht, so wie mein Highlight des Albums, der episch bombastische Kracher „Through Cosmic Pain“ mit Doublebass und ordentlich Metal Power.

Ansonsten dürfen sich alle Spacefreaks mit dieser Scheibe gerne zu einer erneuten Reise durch die Weiten des Alls anstellen und auf diesen insgesamt recht gelungenen Trip begeben. Hinter dieser detailreichen aber auch emotionellen Musik und seinem Hauptmacher verbirgt sich sehr viel Potential, dass sich wirklich zu entdecken lohnt.

Threshold Of Pain


Cover - Threshold Of Pain Band:

Eternal Journey


Genre: Progressive
Tracks: 9
Länge: 54:22 (CD)
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