Review:

Geist und Hexerei

(Ernte)

ERNTE nennen Ihren Stil „True Hellvetic Black Metal“. Wahrscheinlich eine Homage oder Verneigung bezüglich des sogenannten „True Norwegian Black Metal“.

Das passt auch zur Mucke, auf ihrem Debut „Geist und Hexerei“ liefern die Schweizer urwüchsigen erdigen Black Metal für Traditionalisten mit einem ordentlichen Fundament nordischer Melodien. Freunde von Schwarzkappelen wie KAMPFAR und URGEHAL sollten mal bei ERNTE reinhören. ERNTE besteht aus V. Noir (Songwriting und Gitarren) und Witch N. (Gesang, Bass und Violine). Das Duo ist nicht neu und grün hinter den Ohren: Künstler V. Noir macht Dark Ambient-Musik und die Sängerin Witch N. spielt in den Bands ACHTAR und SHEVER.

Die Scheibe startet mit dem Intro „Prozession“, welches sich durch obskure ritualähnliche Sounds kennzeichnet. Es kommt mittelalterliche Stimmung auf: Glöckchenklang (Ja ist denn heut schon Weihnachten?), Violine, Drums und Schreie. In „Betyle (The Holy Stone)“ wird direkt aggressiv losgerotzt und temporeich melodisches Flirren der Gitarre führt durch den Track. Witchs Gesang ist garstig kreischend und aggressiv. Der Song handelt von Aberglauben und Steinkult. ERNTE verbleiben im Laufe der ganzen Platte bei einem ähnlichen Stil und es gibt wenige Überraschungen: Knüppel und Midtempo wechseln sich ab.

Mein persönliches Highlight auf „Geist und Hexerei“ ist „Montane Mastery“ mit einem eingängigen Monster-Riff und einem Text über Naturgeister aus den Schweizer Bergen. Beim Rausschmeißer „The Ending Void“ gibt’s nochmal tief düstere Atmosphäre.

Die düstere ambient-artige Melancholie, die immer wieder zwischendurch im Album aufkommt, ist eindeutig eine Stärke von ERNTE. Zudem haben sie einige scharfe Riffs im Gepäck. Die programmierten Drums offenbaren aber leider einen sterilen Drumsound und stören die Gesamtästhetik.  

 

 

 

 

 

 

Geist und Hexerei


Cover - Geist und Hexerei Band:

Ernte


Genre: Black Metal
Tracks: 8
Länge: 34:52 (CD)
Label: Vendetta Records
Vertrieb: Broken Silence