Review:

Consign To Oblivion

(Epica)

Mit einem soundtrackmäßigen Prolog namens "Hunab K’u (A New Age Dawn)" startet das zweite reguläre Album der aus unserem Nachbarland Holland stammende Formation EPICA. Das von der Maya-Kultur inspirierte Album kommt im Vergleich zu seinem Vorgänger mit noch weiter reichenden symphonischen Elementen daher, für welches neben den bombastisch angelegen Arrangements vor allem ein achtköpfiges Streicherorchester und ein sechs Mann/Frau starker Chor verantwortlich zeichnet. Dazu kommen tiefer gestimmte Gitarren und etwas düsterer angelegte Kompositionen, so dass eine leicht melancholische Atmosphäre die 11 Songs begleitet. Über allem schwebt Simone Simons Sopran, deren Stimme seit dem Debüt eine hörbare Weiterentwicklung erfahren hat und einen gelungenen Kontrast zu den eingestreuten keifenden Growls und Screams von Mark Jansen bildet. Für Bandleader Jansen ist Bombast weder Ballast noch ein negatives Kennzeichen der Band, sondern genau das, was er mit "Consign To Oblivion" und EPICA soundmäßig erreichen wollte. Für die qualitativ hochwertige Produktion sorgen dann die symphonisch erfahrenen Sascha Paeth, Miro (Rhapsody) und Olaf Reitmeier. Dabei gehen EPICA nicht soweit wie Nightwish bei ihrem letzten Werk "Once" - sind auch deutlich härter und mit mehr Schmackes versehen als die niederländische Konkurrenz von Within Temptation (wobei sich die junge EPICA-Sängerin Simeone Simons nicht hinter deren Sängerin Sharon den Adel verstecken muss) - aber ohne jene progressiven Tendenzen wie Mark Jansens Ex-Combo After Forever. Vor allem in das mit einem Ohrwurmrefrain versehene "The Last Crusade", "Force Of The Shore” mit seinen bösartig klingenden Growls, die filmreif dramatische Ballade "Trois Vierges" (mit Gastsänger Roy Khan von Kamelot, geschrieben für den holländische Roadmovie "Joyride") und der abschließende, fast 10-minütige abwechslungsreiche Titeltrack "Consign To Oblivion" (mit einigen Death-Metal-Einlagen) sollte man mal hineinhören. Mit "Consign To Oblivion" dürften EPICA eine zunehmende Anhängeschar im Bereich symphonischen Metals finden. Fans genannter Bands sollten also getrost mal mehr wie ein Ohr riskieren.
Für Soundfetischisten von Interesse - das Teil soll es auch als 5.1 Mix, einschließlich dreier Bonustracks in die Läden schaffen.

Consign To Oblivion


Cover - Consign To Oblivion Band:

Epica


Genre: Gothic Metal
Tracks: 11
Länge: 54:20 (CD)
Label: Transmission
Vertrieb: Alive