Review:

Evolution: Creatio Ex Nihilio

(Enochian Theory)

TIPP
Im UK schon als Geheimtipp im Gespräch, haben sich ENOCHIAN THEORY aller Avancen der größeren Labels erwehrt und ihr Debüt „Evolution: Creatio Ex Nihilio” komplett in eigener Regie eingetütet – spricht für die Band und für ihre weitere Entwicklung – und ist auch auf Platte zu hören. Eigenständigkeit scheint den Briten enorm wichtig. Ebenso wie die Wertlegung auf Tiefgang, große Momente und Gefühle. Atmosphärisch ist man da sicher bei PORCUPINE TREE. ANATHEMA und KATATONIA in die Lehre gegangen, aber auch PAIN OF SALVATION, TOOL, OPETH, RIVERSIDE und natürlich die unvermeidlichen DREAM THEATER haben musikalische Spuren in den Kompositionen hinterlassen. Episch orchestrales besteht hier neben Alternative Parts, ruhige und gelassene Momente, getragen von Streichern, Piano und Synths pflegen Duette mit hartem Metal. Da passen dann auch die gar nicht so selten eingestreuten Death-Growls. Die Stimmung wirkt dabei oft nur ansatzweise freudig – Melancholie herrscht meist vor. Wirken tut die Chose sowieso – man muss sich nur darauf einlassen - am Besten unter dem Kopfhörer. Langweilige Arrangements und übertriebenes Gehabe ist ENOCHIAN THEORY dabei fremd: „Evolution: Creatio Ex Nihilio” wirkt ohne nerviges Tempo und Gefrickel, ohne unnötiges Gebolze, bemühte Dynamik sucht man Vergebens. Songs wie der Dreiteiler „The Dimensionless Monologue“, „Waves Of Ascension“ oder „A Monument To The Death Of An Idea” habens einfach, basta. Dazu eine gut fette Produktion und ein sauberes Artwork, bei dem leider die Songtexte vergessen wurden – schade bei solch einem ausgefeiltem Gesamtwerk. Aber ansonsten gilt: für anspruchsvolle Metal-Proggies sind ENOCHIAN THEORY ein „must have“ für die kruden Herbsttage.

Evolution: Creatio Ex Nihilio


Cover - Evolution: Creatio Ex Nihilio Band:

Enochian Theory


Genre: Progressive
Tracks: 12
Länge: 48:49 (CD)
Label: Anomalousz Music Records
Vertrieb: Twilight