Review:

Force

(Enertia)

Aus dem Hause Mausoleum Records wird uns hier eine Formation mit der Firmierung ENERITA vorgestellt, wobei sich dieser Name aus dem Engl. "Inertia" (=die Kraft, die ein Objekt ständig in Bewegung hält) ableitet, es wurde dann lediglich das I durch ein E ersetzt (alles klaro oder?!). Die Band möchte ihre musikalischen Wurzeln u.a. im klassischen Heavy Metal, Hardrock sowie Progressive Metal verstanden wisssen. Vor allem letzteres findet im Sound aber quasi keinerlei Niederschlag. Von dem etwas komisch gestalteten Cover von "Force" sollte man sich nicht allzu lange irritieren lassen, die Jungs kommen aus überm Teich sprich ganz genau aus Albany (New York) und zu Hause soll diese Band bereits relativ bekannt sein. Stilistisch ist diese Quartett (existiert bereits seit 1996) auf dieser Scheibe relativ schwer zuzuordnen (was ja auch für einen gewissen Abwechslungsreichtum spricht) - ich würde mal ganz grob sagen, die Band bietet amerikanisch geprägten Groove Metal inklusive tief heruntergestimmten Gitarren, die teilweise schon Nu Metal Artig aber gänzlich ohne sonstigen modernen Einflüsse dieses Genres auskommen. An Frontmann Scott Featherstone werden sich die Geister etwas scheiden, denn mit seinem oft etwas zu rausgepresst klingenden etwas kehligen Organ sorgt er nicht immer für uneingeschränkte Freude beim Zuhören. Wenn er dann mal nicht allzu böse mit zuviel Hetfiel´schem Timbre intoniert zeigt er, daß er eigentlich viel besser gut singen kann z.B. bei "Anything". Was besonders positiv auffällt ist aber die klasse Ryhtmusfraktion mit fetten teilweise nach etwas Oldschool klingend Riffing aber das hat schon Charme, Gitarrensolos sind auf dieser CD zwar vorhanden, bilden aber eher die Ausnahme. Die Produktion ist obersatt gemacht und nicht nur das agile Drumming strotzt nur so von urwüchsiger Kraft. Für das Album konnten ENERITA in den Sonic Ranch Studios (Texas) den bekannten Produzenten Neil Kernon (u.a. JUDAS PRIEST, NEVERMORE, QUEENSRYCHE) gewinnen, der hier wirklich ganze Arbeit geleistet hat. Das Songwriting ist zwar nicht schlecht, die Tracks fallen allesamt nicht unter ein gewisses Durchschnittsniveau wobei mir aber der große Reißer nicht dabei zu sein scheint bzw. mir fehlen dann doch etwas die eingängigen Refrains oder Melodien. Selbst nach mehreren Durchgängen hat sich kein Song so recht im Gedächtnis festsetzen können. O.k. für manchen Hörer mag gerade dieser Punkt ein Indiz für abwechslungsreiche Mucke sein aber es drängt sich schon etwas der Eindruck einer gewissen Eintönigkeit (was die Machart betrifft) auf. Die Amis kommen ohne jeglichen Verschnaufer sprich Ballade aus und ziehen ihren energetischen Metal mit gegen Ende zunehmender THRASH-Schlagseite auf "Force" beindruckend konsequent durch.

Force


Cover - Force Band:

Enertia


Genre: Metal
Tracks: 11
Länge: 53:22 (CD)
Label: Mausoleum
Vertrieb: Soulfood