Review:

Corrosive Relevation

(Endseeker)

Mit fast beängstigender Treffsicherheit hauen FDA Rekotz eine Death Metal-Granate nach der Anderen ins lärmaffine Volk und speziell im Oldschool-Bereich kann man mittlerweile ja fast schon blind kaufen was Rico und sein Team einem unter die Nase halten. Können die Hamburger ENDSEEKER diese Ansprüche halten?

Sie können, und liefern mit ihrer MLP „Corrosive Relevation“ ein fettes Ausrufezeichen, wenn man bedenkt das die Band sich erst 2013 zusammengefunden hat. Das alle Mitglieder in der deutschen Metallandschaft keine blutigen Anfänger mehr sind und alle wissen was sie da tun, wird hier dazu beigetragen haben, das gleich nach dem ersten Demo der Vertrag bei F.D.A. im Briefkasten lag.

ENDSEEKER haben allerdings nicht vor den Death Metal neu zu erfinden, sondern hatten einfach Bock den Sound ihrer Jugend zu zocken. Also zusammengefunden, die Gitarren ins Boss HM-2 gestöpselt und alle Regler hart auf Maximum gedreht. Für viele reicht das schon um zu wissen was sie erwartet.....ganz klar Oldschool Death Metal der schwedischen Art....der gute alte Stockholm Sound ala Entombed/Dismember/Grave......und schon hat klein David ein seeliges Grinsen im Gesicht und ist zufrieden. Ok, SO einfach wollen wir es ihnen doch nicht machen, also beschäftigen wir uns mal etwas näher mit der Scheibe.

Gleich zu Beginn ballern einem die Jungs ihren Titeltrack um die Ohren, der klar macht das hier keine Gefangenen gemacht werden. Mittig nen kurzen langsameren Part, in der die Gitarrenfraktion ein bisschen zeigen darf, das man mit Kreissägen Melodien schaffen kann, aber sonst gibt’s nen ordentlichen Schlag vor die Omme. Lennys abartiges Organ brüllt einem schön die Frisur nach hinten und erinnert mich öfter an GRAVE, bleibt aber schön variabel und manchmal grenzt sein Gebrüll schon fast an Pig Squeals, was aber vortrefflich zum Sound passt.

„Attention War“ beginnt wieder recht ungestüm, um dann gleich in einen „groovige GRAVE treffen auf BOLT THROWER“-Part zu wechseln. Wenn man sich denkt, sie bauen die BOLT THROWER-Panzerparts noch ein wenig aus.....nix da....zack, gibt’s gleich wieder schön einen aufs Maul und so wechselt das fröhlich hin und her. Für mich eins der Highlights auf dieser Scheibe!

„Consumed By Desire“ besticht durch seine simplen, aber ungemein effektiven und höllisch groovenden Midtempoparts und dürfte live die Masse vor der Bühne ordentlich in Bewegung bringen.

Weil jetzt alle schon ordentlich am schwitzen sind, wird bei „Deployment Of The Aroused“ das Bremspedal etwas weiter getreten......ja wenn dieser fiese Groove nicht wär, den ENDSEEKER unentwegt hervorzaubern und somit auch die Altherrenfraktion hinten am Tresen unweigerlich in Bewegung versetzt. Da wird dann ausnahmsweise mal das Bier zur Seite gestellt und das Schüttere Haupthaar und die morschen Halswirbel in Bewegung versetzt. Fett, fett, fett!

Als „Rausschmeißer“ gibt’s dann noch ne Cover-Version von ENTOMBED „Supposed to Rot“. Wem dieser Song noch näher umschrieben werden muß, der gibt sofort seinen Bangerausweis ab und wird mit einem Monat Dauerbeschallung durch SABATON, POWERWOLF und JBO bestraft!

Viele der dieser Tage massenweise veröffentlichten Oldschool-Scheiben kranken etwas daran drei/vier gute Songs zu beinhalten und den Rest dann durch 08/15 Standartware zu füllen, die die guten Stücke dann ordentlich runterziehen. ENDSEEKER haben es also absolut richtig gemacht, nur ne MLP zu veröffentlichen. So bekommt man kurz und knackig das volle Brett und die Qualität bleibt auf einem Level. Lange Rede, kurzer Sinn: Sorry Herrschaften, aber ihr müßt wohl oder übel ne weitere Scheibe auf euren Einkaufszettel schreiben!

 

 

 

Corrosive Relevation


Cover - Corrosive Relevation Band:

Endseeker


Genre: Death Metal
Tracks: 5
Länge: 19:23 (EP)
Label: F.D.A.Rekotz
Vertrieb: Soulfood