Review:

Kiss Or Kill

(Endeverafter)

Sieht man sich die Bandfotos von ENDEVERAFTER aus Las Vegas an, ist sofort klar, dass man es hier mit vier Typen zu tun hat, die sich 80s Hard Rock und Glam Rock verschrieben haben. Ihr Debüt-Album „Kiss Or Kill“ bestätigt das dann auch größtenteils, nur dass sich auch einige moderne Einflüsse aus Emo und Mainstream-Rock eingeschlichen haben. Die Spannbreite reicht dabei von oldschooligen Rock-/Metal-Krachern wie dem Opener „I Wanna Be Your Man“ oder „Tip Of My Tongue“ bis zu flachem, MTV-tauglichem Geseier wie in „Gotta Get Out“ oder „All Night“. Musikalische Innovationen darf man hier nicht erwarten, vielmehr werden altbekannte Klischees rauf- und runtergebraten. Dafür ist das alles aber hervorragend und mit viel Energie gespielt und geht gut nach vorne, und vor allem die immer wieder eingebauten zweistimmigen Gitarrenläufe machen großen Spaß. Leider ist die Produktion etwas zu clean geraten, der Sound hätte mehr echten Dreck vertragen können. Dazu gehen einem die Mainstream-/Emo-orientierten Songs ziemlich direkt schwer auf die Nerven. Unterm Strich ist „Kiss Or Kill“ sicher alles andere als ein schlechtes Album, aber für die nächste Scheibe wünsche ich mir mehr Rotz und Kompromisslosigkeit.

Kiss Or Kill


Cover - Kiss Or Kill Band:

Endeverafter


Genre: Rock
Tracks: 11
Länge: 48:30 (CD)
Label: Powerage Records
Vertrieb: Soulfood