Review:

Amorous Anathema

(Embraced)

Es ist immer ein etwas seltsames Gefühl, wenn man das erste Album nach dem zweiten hört. Bildet man sich doch ein, Dinge zu hören, die es gar nicht gibt und nur zu leicht verwechselt man laufend die Entwicklungsrichtung der Band - die ja das zweite Album im Normalfall beim Release des ersten noch nicht kannte. Und so versuche ich mich erst gar nicht in entsprechender Psychologie. Und doch muss man die Zeit beachten, in der "Amorous Anathema" entstand. IN FLAMES liefen noch nicht im Radio, Melodic Death Metal boomte vor 5 Jahren noch nicht wie heute. Was die natürlich aus Schweden stammenden EMBRACED musizieren, war zwar auch damals nicht neu, die Mischung aus Black Metal inspirierten Vocals und vorder- wie hintergründigen Keyboards noch nicht so salonfähig. Die derben Riffs und kitschigen Melodien sind in dieser Form oft vorhersehbar, dies tut aber natürlich der Tatsache keinen Abbruch, dass die Musik hochgradig gut ins Ohr geht und doch durch harte Elemente Kontraste setzt. Und um dann doch auf "Within" zu sprechen zu kommen: Mir gefielen die originelleren Songstrukturen dort besser und auch der sparsamere beziehungsweise effektivere Keyboardeinsatz. Zwei Bonus Songs bieten sie dem Hörer auch noch, wovon mich zumindest das Cover "Big In Japan" aber eher zum Gähnen animiert. Es muss ja nicht immer dieser Song sein, oder? Sei’s drum, "Amorous Anathema" rockt auch ein halbes Jahrzehnt nach dem Erscheinen noch ordentlich.

Amorous Anathema


Cover - Amorous Anathema Band:

Embraced


Genre: Death Metal
Tracks: 10
Länge: 57:43 (CD)
Label: Regain Records
Vertrieb: