Review:

The Buried Crown

(Elvaron)

Hmm… Progressive Metal aus Frankreich gehört ganz sicher nicht zum Alltag eines Metal - Fans und daher ist man gleich doppelt gespannt, was sich unsere froschschenkelphilen Nachbarn haben einfallen lassen. ELVARON klimpern nicht einfach nur ein paar unkoordinierte Tonfolgen daher, sondern musizieren tatsächlich ganz im Sinne des Begriffes "progressiv". Das bedeutet, dass sich das Quartett nicht nur auf die handelsübliche Konstellation an Instrumenten, inklusive Keyboard und Klavier, beschränkt, sondern sich gleich zehn (!) Gastmusiker ins Studio geholt hat, die die durchweg sehr komplexen Stücke mit Violine, Cello, Oboe, Klarinette, Trompete, Saxophon, etc. aufwerten und um viele Facetten bereichern. Eine solche Mischung verursacht beim entsprechenden Fan natürlich schon zu Beginn ein Rohr in der Hose, aber so hypergenial, wie man vermuten würde, klingt "The Buried Crown" dann doch nicht ganz. Den Franzmännern ist ohne Umschweife ein tolles, höchst verspieltes und ausladendes Album gelungen, das aber leider auch die alte Floskel "viele Köche verderben den Brei" aufkommen lässt. Selbst nach sechs, - siebenmaligem Hören will sich mir dieses Werk nicht richtig erschließen, obwohl der Hörgenuss immens ist. Aber der klangliche Overkill verwirrt oft mehr, als dass er nützt, denn grundsätzlich sind ELVARON keine schlechten Songwriter. Selbst die letzten DREAM THEATER - Platten empfinde ich hiergegen als echtes Easy Listening und wer "Progressive Metal" gar alleine mit Bands wie FATES WARNING, SYMPHONY X (obwohl auch schon nicht immer einfach…), SHADOW GALLERY oder QUEENSRYCHE verknüpft, sollte hier vorsichtig sein, denn "The Buried Crown" ist eher für die WATCHTOWER, - oder SIEGES EVEN - Fraktion geeignet. Normalerweise würde ich ja ein paar Stücke unterstreichen oder als Hörproben nennen, aber obwohl mir die CD zwölf Songs anzeigt, ist im Info nur die Rede von zehn und das Booklet gibt gar nur Auskunft über acht Stücke. Das macht aber nichts, denn man kann hier in jeden Song hineinhören und bekommt ein gutes Bild des Geschehens. Erwähnt werden sollten noch die etwas dumpfe Produktion und der gewöhnungsbedürftige, monotone Gesang von Matthieu Morand, was Vollblut - Proggies aber nicht davon abhalten sollte, ELVARON eine Chance zu geben. "The Buried Crown" ist nämlich trotz der genannten Kritikpunkte eine echt gute Platte!

The Buried Crown


Cover - The Buried Crown Band:

Elvaron


Genre: Progressive
Tracks: 12
Länge: 66:49 (CD)
Label: Manitou Music
Vertrieb: Firebox