Review:

Griefshire

(Elis)

TIPP
Eine Veröffentlichung, die unter keinem guten Stern steht. Noch während der Aufnahmen zu "Griefshire" brach ELIS - Sängerin Sabine Dünser im Proberaum zusammen und verstarb an einer Gehirnblutung; sie wurde nur 29 Jahre alt. Noch tragischer wird dieses Schicksal, wenn man "Griefshire" (das sie stets als "ihr Baby" bezeichnete) in den Player schiebt: "Is my life a castle built of sand?" heißt es im genialen Opener "Tales From Heaven Or Hell", was vor diesem tragischen Hintergrund fast schon sarkastisch klingt. "Griefshire", das als Konzeptalbum die Geschichte von zwei Brüdern und religiösem Wahn erzählt, ist für mich das beste Stück Musik, das ich aus diesem Bereich bisher gehört habe! ELIS agieren zwar nicht immer kitschfrei und sparen auch nicht mit gotischen Klischees (etwa bei "Forgotten Love", dem aber auch schwächsten Stück des Albums), jedoch wissen sie im Gegensatz zu hoffnungslos überbewerteten Kapellen wie NIGHTWISH oder WITHIN TEMPTATION, wie man packende Songs schreibt, deren Fundament ganz klar Metal ist und kein pseudo - bombastisches Herumgedudel. Zudem besitzt fast jedes Stück auf dem Album Ohrwurm, - und Hitpotential, wobei Sabine Dünsers hohe, glasklare Stimme zwar nicht jedem gefallen wird, aber große Jaularien außen vor bleiben. Am Ende gewinnen eindeutig die Songs, von denen man besonders "Die Stadt" (echter Clubfeger!), das schleppende "Seit Dem Anbeginn Der Zeit", "Remember The Promise" (toller Bombastrocker), die brillante Ballade "How Long" und das schnelle "The Burning" (mit Death - Grunts!) als Anspieltipps nennen kann, wobei echte Ausfälle nicht auszumachen sind. "Griefshire" könnte demnach auch Leuten zusagen, die (wie ich!) mit dieser Art von "Female Fronted Gothic Metal…" normalerweise nix anfangen können. Ein echt starkes Vermächtnis!

Griefshire


Cover - Griefshire Band:

Elis


Genre: Gothic Metal
Tracks: 12
Länge: 52:35 (CD)
Label: Napalm Records
Vertrieb: SPV