Review:

Lore

(Elder)

TIPP

Auf ihrem dritten Album erweitern die Bostoner ELDER ihren Stoner-/Doom-Metal mit weiteren Silrichtungen. Über weite Strecken werden die Songs von schweren BLACK SABBATH-infizierten Riffs bestimmt, dazu kommen aber immer wieder komplexere Parts, melodische Gitarren-Themen, sphärische Post-Rock bzw. Post-Metal- und psychedelische Passagen. Besonders an den (rar gesäten) Stellen mit Gesang erinnert das etwas an MASTODON, zwischendurch klingen auch etwas RUSSIAN CIRCLES an, und vor allem muss man auch immer wieder an eine härtere Version von MOTORPSYCHO denken.

Das mag sich jetzt etwas konstruiert und sicher auch wie ein Stil-Mix lesen, klingen tut es aber wie ein langer, düsterer, oft auch melancholischer Fluss. Auch von „klassischem“ Progressive ist nichts spüren. Auf „Lore“ ergibt sich alles wie von selbst, ohne dass man das Gefühl hat, es handele sich um verschiedene Parts, und so wirken die fünf 10- bis 16-minütigen Stücke viel kürzer, als sie eigentlich sind. Immer wieder versinkt man in atmosphärischen Parts, lässt sich von psychedelischen Jams wegtragen und wird dann durch schwer groovende Riffs wieder auf den Boden zurückgeholt. Sagenhaft, wie die Band das hinbekommt und nur schwer mit Worten zu beschreiben.

Mit „Lore“ legt das Trio ein fantastisches, vielschichtiges und facettenreiches Album vor, bei dem man immer wieder neue Details entdeckt und das einen absolut eigenständigen und einzigartigen Sound besitzt.

Lore


Cover - Lore Band:

Elder


Genre: Doom Metal
Tracks: 5
Länge: 59:8 (2-LP)
Label: Stickman
Vertrieb: Soulfood