Review:

Blot

(Einherjer)

Es gab mal eine Zeit, als die Norweger EINHERJER durch Met besäuselt lustige Sauflieder lallten. So auf "Odin Owns Ye All" von 1998. Seitdem ist viel Wasser die Fjorde herab geflossen, und die Songs sind komplexer geworden: das hier Met trunken tight nachzuspielen müsste eine Kunst sein. "Blot" ist das erste Album, bei dem Gitarrist Frode Glesnes auch den Gesang übernimmt, lange hat kein Sänger mehr so böse aus meinen Boxen gebellt. EINHERJER fusionieren ein ums andere Mal Black- mit Viking Metal, setzen also dem Black Metal die Hörner auf. Die Themen sind natürlich immer noch Mythen und Schwertträger, norwegische Riten - und vielleicht ist es ganz gut, dass man bei Songs, die "Blut" heißen und sich um nordische Sagen ranken die Texte nicht versteht. Ausgerechnet von "Ironbound", dem wirklich fiesesten und grollendsten Track auf "Blot" gibt es ein Video. Weitere Anspieltipps: "Dead Nights Rite" ist für EINHERJERs Verhältnisse schon fast eine Ballade, ein episches Stück Metal in Slow Motion mit triumphierenden Höhepunkten. Ein kreischendes "Hilfe, die Achtziger"-Riff leitet "Hammar Haus" ein, das über volle acht Minuten sämtliche Register zieht. Und mit "Wolf Age" haben auch die Mittelalter-Rollenspieler ihre Polka. Mit "Blot" übernehmen EINHERJER im Handstreich den verwaisten Wikinger-Metal-Thron.

Blot


Cover - Blot Band:

Einherjer


Genre: Black Metal
Tracks: 12
Länge: 60:15 (CD)
Label: Tabu Recordings
Vertrieb: Sony