Review:

16 (Vinyl)

(Einar Solberg)

Der Sänger von LEPROUS steht in einem Bach mitten in der Natur, sein Blick forschend nach vorne gerichtet. Der visuelle Eindruck täuscht nicht, EINAR SOLBERGs erstes Soloalbum hat mit seinem ursprünglichen Betätigungsfeld, sprich Metal der eher progressiven Art, wenig zu tun. Sein schlicht mit "16" betiteltes Werk ist sehr persönlich und stellt quasi eine Aufarbeitung, eine Katharsis seines Erwachsenwerdens dar. Die "16" steht hier für das Alter, das für den Künstler als schwierige und prägende Zeit in Erinnerung ist.

EINAR SOLBERG hat sich zu diesem Projekt allerhand Unterstützung geholt von modernen Prog-Zeitgenossen wie Ben Levin oder Toti Gudnason über den Cellisten (und regelmäßigen LEPROUS-Livemusiker) Raphael Weinroth-Brown bis hin zum Folkmusiker Magnus Børmark und weiteren Künstlern.

"16" ist ein vielfältiges Album, das langsam, gefühlvoll und eindringlich erzählt wird. Es überwiegen eher nachdenkliche, melancholische Töne, aber auch rege Lebensfreude blitzt hin und wieder auf. Der musikalische Inhalt wankt zwischen prunkvoll symphonisch aufgeladenem Pop, Jazz, Soul über Folk und Post-Rock bis hin zum Trip-Hop. Mich erinnert das Werk zuweilen an die wunderbare BJÖRK. Der Sound ist eher elektronisch kühl, wobei kontrastierende Instrumente wie Piano, Cello oder Geigen für wärmende Vielfalt sorgen. Der Gesang ist intensiv, sanft, emotional und technisch anspruchsvoll.

Uns liegt das Werk als Gatefold-Doppelalbum in Vinyl vor. Die Pressqualität ist hervorragend, das Vinyl steckt in gefütterten Inner Sleeves. Es gibt zusätzlich ein bebildertes Info Sheet mit allen Texten dazu. Die Spieldauer von 70 Minuten rechtfertigt hier in jedem Fall das Doppelvinyl.

EINAR SOLBERGs Solodebüt ist künstlerisch anspruchsvoll, detailliert, vielschichtig und vollkommen frei und unabhängig - ein intensives und aufwühlendes Album!

 

 

16 (Vinyl)


Cover - 16 (Vinyl) Band:

Einar Solberg


Genre: Rock
Tracks: 11
Länge: 70:0 (2-LP)
Label: Inside Out Music
Vertrieb: Sony