Review:

Moonfudge

(Edward Box)

Bis heute ist mir nicht klar, warum immer nur die Gitarrenflitzefinger dieser Erde Soloalben veröffentlichen, auf denen sie ihr Können in epischer Breite präsentieren. Ich habe noch nie eine solche Selbstdarstellung von einem Drummer, einem Bassisten oder einem Sänger im Player gehabt, da eben all jene ihr Talent zumeist in Bands und in songdienlicher Form auffahren. Mit Edward Box steht also der nächste Sechssaitenvirtuose ante portas, der bereits seit seinem 14. Lebensjahr das Brett schwingt und nicht nur von JUDAS PRIEST und VAN HALEN, sondern - was auch sonst?! - ebenso von Malmsteen, Satriani, Vai und Schenker beeinflusst wurde, wie vermutlich auch die anderen 32845 Artgenossen dieser Spezies. Ich will mich über das musikalische Talent solcher Leute wirklich nicht lustig machen, aber ein Album wie "Moonfudge" spricht den normal gearteten Rocker genauso wenig an wie die vielen, vielen anderen Werke dieser Sorte. Natürlich werden die Fans von instrumentalem, primär Gitarre-orientiertem Rock auch hieran ihre Freude haben, und natürlich ist Edward Box ein herausragender Musiker, aber ich finde solches Talent auf einem Album wie diesem echt verschwendet, denn was hat man von den schönsten Tonfolgen, wenn sich später nix davon im Kopf festsetzt?! Darum mein Fazit wie immer an dieser Stelle: der kleine Kreis der Fans von Saitensolisten ist mit "Moonfudge" sehr gut beraten, aber der Rest kann hier trotz Allem wieder die Ohren abschalten, was ich einmal mehr richtig schade finde.

Moonfudge


Cover - Moonfudge Band:

Edward Box


Genre: Rock
Tracks: 10
Länge: 43:36 (CD)
Label: Lion Music
Vertrieb: Lion Music