Review:

Space Police - Defenders Of The Crown

(Edguy)

TIPP

"Space Police - Defenders Of The Crown" heisst das neue Album von EDGUY. Als früherer Fan der Band, der sich jedoch aufgrund der zuletzt – zumindest subjektiv betrachtet - echt schlechten Veröffentlichungen und eher mittelmäßigen Livequalitäten mehr und mehr von den Hessen abgewendet hat, gehe ich entsprechend vorbelastet in die ersten Hörvorgänge.

Beim ersten Durchlauf bleibt eigentlich nur "Love Tyger" richtig hängen. Der Song dient wohl als Tribute an die 80er und ist eine Hard Rock / Glam Rock Nummer die vom Aufbau her ähnlich wie "Lavatory Love Machine" ist. Allerdings knallt der Song noch mehr und kann ohne Probleme auf jeder Rock Party die Stimmung nach oben bringen! Doch kann es das schon gewesen sein? Hören wir noch mal hin: der Opener "Sabre & Torch“ beginnt mit einem ziemlich fetten Gitarrenriff und ist zweifelsohne der härteste den Edguy seit längerer Zeit geschrieben hat. Erinnerungen zu "Mysteria" kommen hoch.  Den stampfenden Titelsong "Space Police" kann man durch seine bratenden Gitarren irgendwo zwischen „Headless Game“ und „King Of Fools“ einordnen. Elektronisch spacige Töne tauchen hin und wieder auf, die zunächst irritieren dann aber durchaus ins Gesamtbild passen. „Defenders Of The Crown“ kommt stellenweise fast schon episch daher. Das ist in der Tat melodischer Power Metal wie wir ihn von früheren Jahren kennen. Der Refrain läd zum kollektiven Mitsingen ein auch wenn vor allem zum Ende hin die Wiederholungen etwas übertrieben werden.  Überzeugen tut jedoch die herrliche Leadgitarre die so hätte auch auf einem AVANTASIA Album zu finden sein könnte. „The Realm Of Baba Yaga“ wird geführt durch schnelle Double Bass Attacken und einem harten Riff. Zu einem richtigen Übersong avanciert „Do Me Like A Caveman“.  Hier kommen alle Einflüsse aus Sammets bisherigen musikalischen Ergüssen zusammen. Ein modernes Gitarrenriff, Keyboard Unterstützung und ein zunächst ruhiger Gesang enden in einem tollen Ohrwurm Refrain der allerdings von einigen Hörern einfach als kitschig beschrieben werden könnte. Das FALCO Cover „Rock Me Amadeus“ erscheint anfänglich als völlig überflüssig doch hier haben sich die Hessen echt ins Zeug gelegt und eine harte und dennoch fast original getreue Tribute Nummer aufgenommen. Tobias sein Sprechgesang, Stimmlage und Dialekt kommen authentisch rüber und über den Refrain braucht man nicht viel zu sagen. Zweimal gehört und der nächsten Ohrwurm ist im Kopf. Die Handbremse wird mit „Shadow Eaters“ nochmals gelöst und ab geht die Post. Das ist guter alter EDGUY Power Metal. Im Gegenteil zur darauf folgenden poppig beginnenden Ballade „Alone In Myself“ die jedoch im späteren Verlauf etwas druckvoller wird und ebenfalls einen eingängigen Chorus beinhaltet. Zum Abschluss gibt’s dann noch eine fast Neun minütige Hymne in Form von „The Eternal Wayfarer“. Im Midtempobereich bewegt sich dieser Song welcher Parallelen zu „The Piper Never Dies“ aufweist und sogar orientalische Elemente sowie bombastische Keyboardklänge und inen Canon Part beinhaltet.

Irgendwie haben es EDGUY nun also doch geschafft, mich als "alten" Fan der Anfangsstunde wieder in ihren Bann zu ziehen. Nach mehrmaligem Durchlauf geht kein Song mehr aus dem Kopf raus und immer wieder erwischt man sich selber beim mitträllern der durchweg eingängigen Refrains. Ob ich es will oder nicht - ich muss dem Album einen "Tipp" geben. Stark! Willkommen zurück.
 

1. Sabre & Torch    
2. Space Police    
3. Defenders Of The Crown    
4. Love Tyger    
5. The Realm Of Baba Yaga    
6. Rock Me Amadeus    
7. Do Me Like A Caveman    
8. Shadow Eater    
9. Alone In Myself    
10. The Eternal Wayfarer
 

Space Police - Defenders Of The Crown


Cover - Space Police - Defenders Of The Crown Band:

Edguy


Genre: Melodic Metal
Tracks: 10
Länge: 54:15 (CD)
Label: Nuclear Blast
Vertrieb: Warner