Review:

Make It Home

(Eat No Fish)

Sorry EAT NO FISH aber ich wage schon jetzt die Prophezeihung, dass auch mit diesem dritten Album der Bandkarriere, der ganz große kommerzielle sowie auch künstlerische Durchbruch wieder nicht klappen wird. Die Gründe hierfür liegen sicher nicht unbedingt daran, dass hier etwa untalentierte Musiker am Werk wären, doch anscheinend mußte diese Band, um ihre äußerst wandelfähige Frontfrau Maria, bereits bei den Vorgängerwerken mit (zu) starken Assoziationsvorwürfen vornehmlich von erfolgreicheren Formationen wie den GUANO APES kämpfen und dies wird auch mit der aktuellen CD "Make It Home" leider nicht anderst sein. Entgegen zur vollmundigen selbst verfassten Presseverlautbarung "Der Sound steht (für) eine Band, die gelernt hat, wer sie ist" mag dies die Band vielleicht selbst sogar glauben (zu wollen), bloß im Endergebnis klingt dies größtenteils eher nicht so. Ein eigenes Profil kommt in den seltensten Momenten durch, der Sound klingt in härteren Momenten nach Alternative/Crossover Marke der Apes ("Until You’re Mine") und ansonsten bei den popigeren Sachen eindeutig nach den "härteren" Geschichten von DIE HAPPY ("Go Again"). Wieder wird es also die bekannten Vergleiche geben und die Gewinner des 98’er FFN Local Heroes Nachwuchspreises stehen fünf Jahre nach den gefloppten Zweitwerk "Insane" (2001)und "Greedy For Life" (1999) sowie dem mittlerweile verlorenen Major Deal bei Virgin/EMI mit der aktuellen Scheibe eigentlich wieder am Anfang. ENF müssen sich ernsthaft die Frage gefallen lassen, ob zukünftig nicht viel mehr eigene Stilelemente doch besser wären. Da helfen auch eine neues bandeigenes Management sowie der neue Gitarrist Jan nicht viel weiter.

EAT NO FISH leisten sich bei nur 40 Minuten gleich zwei komplette Ausfälle nämlich den Opener sowie die Schlussnummer und zeigen sich ansonsten mit ihrem recht langweilig-biederen Alternative (Pop) Rock zu selten in überzeugender Verfassung, hat man alles schon oft und auch besser gehört. Richtig gut rocken tut dieses Album in den seltensten Augenblicken. Das es dann doch geht zeigt die für mich eindeutig beste, da jenseits der ausgetretenen Songschemata befindliche, Nummer des Albums "One more Second" hier stimmen Atmosphäre und die eher ungewöhnlichen Arrangements dieses sechsminütigen Epicmonsters. Mit leichten Abstrichen gilt dies auch noch für die Abgehnummer "Some Say" und den durchaus energetischen Titelsong "Make It Home". Aufgenommen wurde zwar in den renommierten Horus Sound Studio Hannover aber unter der Regie von Erfolgsproduzent Frank Bornemann (u.a. Guano Apes, REVOLVERHELD), was aber im nachhinein vielleicht nicht so glücklich war. Insgesamt finde ich es schade für eine Band mit so einer wirklich super Sängerin, der Rest geht nämlich mehr oder weniger unter - vielleicht hat man auch nur dass Pech des späteren Debüts gegenüber DIE HAPPY und den APES aber die waren einfach schon vorher da, haben/hatten ihre Fans für sich gewonnen und einen weiteren Klohn braucht es halt einfach nicht. Wie gesagt gute Ansätze sind da, was aber insgesamt für diese Ansprüche leider viel zu wenig ist.

Make It Home


Cover - Make It Home Band:

Eat No Fish


Genre: Alternative
Tracks: 11
Länge: 39:45 (CD)
Label: Artist Station Records
Vertrieb: Soulfood