Review:

Tirades Uit De Hel

(DUIVEL)

Quasi aus dem Nichts ist diese holländische Formation auf der Bildfläche erschienen, die man fast als Underground-Allstar-Truppe betiteln kann, denn (ex-) Mitglieder von URFAUST, BLACK ANVIL, THE SPIRIT CABINET oder LUGUBRUM spielen hier (mit vier verschiedenen Sängern) auf und huldigen dem Black Metal-Urschleim der zweiten Generation Anfang der 90er. Assoziationen an die die frühen DARKTHRONE und SATYRICON werden ebenso geweckt wie an LIMBONIC ART, BURZUM zu „Hvis Lyset Tar Oss“-Zeiten oder sogar an das Debütalbum „For All Tid“ von DIMMU BORGIR (ja, ich weiß, is´ lange her…), was den Einsatz atmosphärischer Keyboard-Melodien betrifft. Allerdings wird hier nicht „symphonisch“ aufgespielt, sondern die Basis von „Tirades Uit De Hel“ ist verwaschener, äußerst ranziger Black Metal, der auf eine druckvolle Produktion einen dicken Haufen setzt und herrlich knarzend und sägend um die Ecke kommt – Old School vom Feinsten! Rein konzeptionell geht der stilistische Ansatz von DUIVEL sehr gut auf; man merkt, dass hier insgesamt acht Szenekenner mit viel Liebe zum Detail am Werk sind, die die vielbeschworene „Authentizität“ tatsächlich mit Leben erfüllen. Etwas schade finde ich dagegen, dass auch nach zig Durchläufen insgesamt zu wenig von den sechs Kompositionen längerfristig hängenbleibt, am Ehesten begeistern noch das geschickt mit Tempowechseln und eingängiger Melodie gespickte „Het Zwarte Hart Van Walging“ sowie das von URFAUSTs IX (hier als „W“ geführt) gewohnt episch-schräg gesungene „Dolend Verteerd“ (mein persönliches Highlight). Oder anders: würden die übrigen vier Songs dieses hohe Niveau halten, könnte man hier problemlos mit dem „Tipp“ spekulieren, doch für  „Tirades Uit De Hel“ reicht es leider nicht ganz.

 

Tirades Uit De Hel


Cover - Tirades Uit De Hel Band:

DUIVEL


Genre: Black Metal
Tracks: 6
Länge: 33:54 (CD)
Label: Ván Records
Vertrieb: Soulfood