Review:

Juggernaut

(Drone)

In ihrer Heimstadt Celle sind die DRONE in aller Munde, bekommen ganzseitige Porträts in der örtlichen Presse und sind beim heimischen CRC omnipräsent. Und ihre dortige Releaseparty füllte eine echt große Halle. Nun könnte man meinen, die Band hätte alles nur erreicht, weil sie ein dickes Label in der Hinterhand hat. Doch ob Henne oder Ei – die Frage ist angesichts der Klasse und Motivation dieser Foramtion redundant. Denn wer die Band schon live gesehen hat, weiß, wie sehr sie hinter ihrer Musik steht – kein Wunder, wenn das ein professionelles Label unterstützen will. Doch nicht nur auf der Bühne sind DRONE groß, auch auf „Juggernaut“ haben sich die Niedersachsen enorm weiter entwickelt. Wer sie vorher als bloßes Machine-Head-Plagiat in die Schublade packte, der muss sein (vorschnelles) Urteil heute revidieren. Denn die Herrschaften präsentieren sich vielschichtig – klar, es ist und bleibt Thrash – aber DRONE mischen alle Genre-Ausprägungen sehr geschickt, spannen den Bogen von Fear Factory bis hin zur alten Schule. Sie haben der modernen Schiene quasi ein paar kleine weitere Facetten hinzu gefügt. Neben aggressivem Riffing und hookigen Melodien überzeugt auch Meister Hempel am Mikro, zeigt weder in aggressiven noch gefühlvollen Momenten Schwächen und dürfte seiner Bühnenperformance weitere Pluspunkte hinzuaddieren. Bleibt also eine Scheibe, die eine weiterentwickelte und doch stiltreue Band gleichzeitig zeigt. Einen Minuspunkt gibt es aber dennoch – das sicher eher spaßig gemeinte „No Pattern“ mit seinen Rap-Einlagen erinnert nicht nur an Linkin’ Park es raubt Scheuklappen-Besitzer schnell den letzten Nerv. Was ach-so-tolerante Scheuklappen-Ablehner sicher anders sehen… Dennoch DRONE haben wieder ein gutes Album fabriziert, Alter!

Juggernaut


Cover - Juggernaut Band:

Drone


Genre: Thrash Metal
Tracks: 10
Länge: 43:9 (CD)
Label: Wacken Records
Vertrieb: SPV