Review:

Songs Of Love And Hope

(Driftland)

TIPP
Bei DRIFTLAND handelt es sich schlicht um das Soloprojekt des FURY IN THE SLAUGHTERHOUSE Gitarristen Thorsten Wingenfelder, durchaus verständlich, daß er sich einen etwas cooleren Namen als den eigenen für diese CD ausgesucht hat. Seine musikalische Herkunft kann und will der "Meister" trotz aller deutlich hörbaren, recht hohen eigenen Ansprüchen an seinen Sound, nie ganz verstecken, man hört die Fury’s immer wieder, mal stärker oder schwächer aber doch faktisch vorhanden, durch, insbesondere da er auch stimmlich seinem Bruder, der wiederum als Leadsänger bei den Schlachthausjüngern aktiv ist, auch nicht ganz unähnlich klingt. Doch jetzt genug der Querverbindungen und Parallelen - denn dieses Album verdient es völlig losgelöst bewertet zu werden, da es zum einen erstklassig produziert ist sowie eine ganze Reihe von hervorragender Songperlen enthält. Zur ungefähren stilistischen Orientierung kann gesagt werden, daß "Songs Of Love And Hope" sicherlich kein typisches Gitarristenalbum der Marke " .. schaut her, ich kann noch viel mehr und vor allem schneller" sondern hier begibt sich Wingefelder mit seinem sicherem Gespür für schöne Melodien und perfekte Arrangements mehr in die Songwriter Richtung, wenn auch nicht so hemdsärmeln wie BRUCE SPRINGSTEEN vielleicht, kommt dabei aber auch zum Glück ohne jeglichen Pathos oder weltschmerztriefenden Balladeschmalz aus. Geprägt sicher auch von den BEATLES man höre nur den grandiosen Schlußteil von "Song Of love And Hope" mit diesen opulenten "Hey Jude"-Ende. Größtenteils von Akustikgitarren geprägte manchmal leicht folkige Rock-Pop-Songs wie "Wrong Side of town" und die intensiven Balladen wie u.a. "Youth is wasted on the young" oder das atmosphärische mit einem Hauch "Every Breath You take"-Feeling ausgestattet "80´s Girl" mit diese fliender Gitarre. Wingenfelder schafft es relaxte Stimmungen zu schaffen ohne dabei angestrengt oder gar zu langweilen. Im Gegensatz zu vielen Alben seiner Stammband gibt es hier keinen einzigen Ausfall oder irgendwelches Füllmaterial sondern Songs auf hohem Niveau, nie zu abgehoben und deutlichst durch Rockmusik der 70er bzw. 80er Jahre geprägt. Es groovt, knistert und fuselt positiv an allen Ecken und Enden der 13 Tracks, die mit einer stellenweise leicht gedrückten Aura aber doch letztlich wohligen Melancholie versehen sind. Ach ja, so nebenbei bietet DRITFLAND dann noch mit "Gameshow" den besten FURY-Song seit Jahren. Aber dieses Album ist in seiner einfachen Komplexität sowie Eigenständigkeit (kein Widerspruch!) wunderbar gelungen und Wingenfelder zeigt sich als brilianter Songschreiber/Geschichtenerzähler und dies zeigt er nochmals bei dem letzten genialen Song mit der tollen Stimme von Christina Lux vorgetragene "All the Kings Horses" - so gleitet eine wunderbare CD gefühlvoll aus.

Songs Of Love And Hope


Cover - Songs Of Love And Hope Band:

Driftland


Genre: Rock
Tracks: 13
Länge: 57:45 (CD)
Label: Smd Pre
Vertrieb: Sony