Review:

Tsumi

(Dreadlock Pussy)

TIPP
Die Kunst im New Metal liegt schon seit längerem nicht mehr darin, Grenzen zu überschreiten. Die Kunst liegt vielmehr darin, die Millionen unterschiedlicher Einflüsse und Inspirationen so zu mischen, dass man nicht jeden Ton im Vorfeld kennt und die Musik nicht beliebig ersetzbar scheint. DREADLOCK PUSSY setzen noch eins drauf auf diesen Anspruch und zeigen mit ihrem Debut "Tsumi" mal so ganz nebenbei, dass die Speerspitze dieses Genres nicht mehr auf Amerika beschränkt bleiben wird. Was eigentlich schon lange out ist, wird von den Holländern wiederbelebt: So darf wieder gescratched und gerapt werden. Und zwar wenn man wie DREADLOCK PUSSY weiß, wann genug ist. Japanische (sic!) Vocals bei "Akemi", Hochgenuss in Punkto Dynamik beim Opener "Ever Decreasing Circles" und zuckersüßer Poprock bei "Token". Die groben Grenzen ihrer eigenen Welt wären definiert, eine angenehme Produktion tut ihr übriges dem Hochglanzimage zu entfliehen. Sie mischen fetzige, hochgradig melodische beinahe-Singalongs mit derbem Geschrei, und wenn sie nicht vereinzelt den Fehler gemacht hätten, auf bewährtes Nu Metal Schema aus Härte im Chorus und Melodie im Rest zu setzen, wäre "Tsumi" doch beinahe der vernichtende Schlag ins Gesicht vieler gehypter Bands geworden. So begnügen sie sich damit, selbigen derbe in den Arsch zu treten. Eine Frage der Zeit!

Tsumi


Cover - Tsumi Band:

Dreadlock Pussy


Genre: New Metal
Tracks: 12
Länge: 49:42 (CD)
Label: Seamiew
Vertrieb: Cargo