Review:

Like An Animal

(Dracul)

UMBRA ET IMAGO besitzen musikalisch wenig Substanz. Textlich zielen sie so sicher an schöner Poesie vorbei dass man ihnen Vorsatz unterstellen muss. Live hingegen amüsiert Mozart die Massen mit Leichtigkeit. Und wenn das ganze elektronischer wird und DRACUL getauft wird, ändert das am Grundsatz kaum etwas. Auch wenn die Zielgruppe eher in den Abendstunden im schwarzen Club die Beinchen schwingen wird und sich das Lächeln ohnehin szenebedingt verkneifen muss. Freudiges Zucken der Mundwinkeln kann der vierte Versuch von DRACUL zumindest in mein Gesicht nicht bringen. Die vorab ausgekoppelte Maxi "Wähle Die Freiheit" schafft es noch teilweise düstere Ansätze zu verbreiten, Samples aus Bush Reden hingegen hat man aber mittlerweile doch schon so oft gehört, dass nach Jahren endlich andere Formen der Kritik an den Staaten gefunden werden könnten. Die Ideenlosigkeit scheint fast Konzept von "Like An Animal" zu sein. Die größten Probleme dieses Albums sehe ich aber im weiblichen Gesang, dem dann neben der textlichen Banalität auch noch der Wiederkennungswert Mozarts fehlt: Songs wie das platte "Emotions" oder "Vampirias Dream" mit einer völlig überforderten Sängerin zehren an den Nerven. Den seichten Keyboardmelodien (Gitarren wie bei UMBRA ET IMAGO fehlen) und unglaublich berechenbaren Beats kann man eine gewisse Eingängigkeit nicht abstreiten, qualitativ rangiert das Material am im untersten Bodensatz eines selbst nur durchschnittlichen DJ-Koffers. Und eigentlich sollte Mozart es doch besser wissen, gehört er doch nicht nur in Clubs wie der Kulturruine zum lebenden Inventar.

Like An Animal


Cover - Like An Animal Band:

Dracul


Genre: Gothic
Tracks: 11+5
Länge: 55:53 ()
Label: Spirit Productions
Vertrieb: Indigo