Review:

Over The Under

(Down)

Wenn nur jede hunderste Band ein Format und eine Innovationsgabe hätte wie PANTERA, bräuchten wir uns um den musikalischen Nachwuchs der harten Gitarrenmusik keine Sorgen mehr machen. DOWN machten nie Trendmusik, doch für derart gestandenen Musikern die sich bei den mittlerweile zur richtigen Band gereiften DOWN zusammengefunden haben, muss man die Messlatte dennoch hoch legen. Und sicherlich auch als Hörer erwarten, dass die Musik etwas ganz besonderes wird. Aber auch die beinahe Allstar-Band um Sänger Anselmo (ex-PANTERA) und die beiden Gitarristen Windstein (CROWBAR) und Keenan (CORROSION OF CONFORMITY) kann Genialität nicht erzwingen. Und das zeigt, dass auch DOWN nicht vom Schicksal gefeit ist, dass schon viele eingeholt hat: "Over The Under" ist handwerklich wie zu erwarten Sahne, die Ideen sind aber irgendwo im Sand der südamerikanischen Bundesstaaten weg geweht. Sie sind keineswegs schlecht und DOWN sind auch nicht PANTERA, vielmehr klingen DOWN über weite Strecken wie BLACK SABBATH die sich ins neue Jahrtausend gerettet haben. Im Sinne von modern will bei diesem Stoner durchtränkten Doom sicher nichts neu klingen, aber es gelingt DOWN nur in Maßen ihre, sagen wir konservativen (weil von ihnen selbst schon gespielten), Ideen durch gutes "Musizieren" aufzuwerten. Etwas melodischer gehen sie zu Werke, beim Opener "Three Suns And One Star" oder "Beneath The Tides" dabei aber nicht nur erdrückend mächtig sondern auch sehr cool, grade die Vocals und unglaublich lässigen Gitarren bei letzterem passen hervorragend zu einer schicken Sonnenbrille. Dem Wegwehen im Sande entgangen sind wenige Ausnahmen wie "Pillamyd", das bis zum Ende quälend langsam immer neue Wendungen hervorbringt. "Over The Under" schließt so gut wie es begonnen hat: "Nothing In Return" werden fast neun großartige Minuten gegeben um sich zu entfalten. Ein gutes Album des Heaviest Rock, aber nicht in einer Liga mit den ersten beiden Alben.

Over The Under


Cover - Over The Under Band:

Down


Genre: Doom Metal
Tracks: 12
Länge: 59:54 (CD)
Label: Roadrunner Records
Vertrieb: Wat