Review:

The Wild Hunt

(DON´T DROP THE SWORD)

Ein Blick auf das Cover mit dynamischem Zossen, wildem Reiter und schwertigem Logo löst böse Vorahnungen aus. Kommt hier ein germanischer MANOWAR-Verschnitt? Zumal Songtitel wie „Sword And Sorcery“ die Annahmen zu unterstützen scheinen. Und dann beginnt die Chose auch noch mit einer Akustikgitarre... Doch, und das ist unglaublich erfrischend: die junge Band DON´T DROP THE SWORD macht guten, alten Speed Metal, der verdammt nah an die frischen BLIND GUARDIAN andockt. Nicht ganz so basisch wie „Battalions Of Fear“, aber eben auch nicht so bombastisch wie die aktuellen Werke der Krefelder Blaupause. Erstaunlich, wie ähnlich der Schwert-tragende Sänger Anti die Wächter-Atmo hinkriegt – und wie gut er singt. Überhaupt dürfte „The Wild Hunt“ gerade Veteranen wieder mal vor Ohren führen, wie sehr sie echten, trockenen, wahren Speed Metal vermissen. Also: Nach besagtem Intro-Einstieg knallen die Süddeutschen locker-lässig los, im Uptempo selbstverständlich – is‘ ja Speed Metal. Es gibt absolut geile Gitarrenlicks, -riffs und -melodien, starke Chöre, kleine Grunze und große Stimme - toller Song! Herrlich: Das Pferd galoppiert weiter, die Schwerter rasseln, der Power Metal hat Kraft, Speed ist wirklich das, was der Name sagt, alle fünf Songs beweisen die Trademarks wie ein Monument. „Strings Of Sanity“ zeigt trotz Violine eine etwas ungehobeltere Variante mit fetten Double-Bass-Parts. „Sword And Sorcery“ sorgt nochmal für einen Schuss gesteigerte Epik, das abschließende „It Never Sleeps“ fasst die vier vorherigen Songs noch mal beispielgebend zusammen. Mann, was für eine gute Stimme, was für eine geile EP, ein wenig anachronistisch vielleicht, aber gerade deswegen so gut. DON’T DROP THE SWORD sind das uneheliche Kind von Hansi Kürsch und Kai Hansen, unerzogen und mitten in der Pubertät. Und vielleicht genau deswegen so gut. Polier mir einer das Schwert! Aber bitte niemals diese Band. Mehr Infos gibt es hier.

 

The Wild Hunt


Cover - The Wild Hunt Band:

DON´T DROP THE SWORD


Genre: Power Metal
Tracks: 5
Länge: 31:35 (CD)
Label: Eigenproduktion
Vertrieb: Eigenvertrieb