Review:

Punkgasm

(Don Caballero)

Unterschiedliche künstlerische Vorstellungen anno 2001 der Grund für den Split von DAN CABALLERO und erklären die lange Zeit bis zum 2006er-Album „World Class Listening Problem“, das mit neuem Line-Up eingespielt wurde. Die gleiche Besetzung hat mit „Punkgasm“ den Nachfolger fertig, große Veränderungen sind demnach nicht zu erwarten. Bei einigen Songs ist mittlerweile Gesang dabei, was sich in allen Fällen als Gewinn für die Musik erweist und sie facettenreicher macht, gerade weil der Gesang über das Album gesehen so sparsam eingesetzt wird. Denn natürlich regieren weiterhin frickelig-dissonante Gitarrenarbeit und komplexes Drumming die Szenerie und fordern den Hörer heraus. Für Nebenbei ist das Album nix, aber wer erwartet das bei einem Instrumental-Album? Die Songs sind dabei teilweise zu verspielt und verlieren den roten Faden, ihre besten Momente haben DON CABALLERO in den rockigeren Songs („Lord Krepelka“). Neben diesen beiden Aspekten gibt es einen starken melancholischen Einschlag, der den Songs zu Gesicht steht. Das unvermeidliche Drumsolo kommt erschreckend kraftlos aus den Boxen, was mit „Shit Kids Galore“ aber auch ironisch gemeint sein kann. Musiker, die soll einer verstehen. Hätten sich DON CABELLERO technisch etwas zurückgenommen und den durchaus vorhandenen Rockfaktor ausgebaut, wäre „Punkgasm“ der Spagat zwischen Anspruch und Eingängigkeit besser gelungen als es jetzt der Fall ist. So schrammt sie knapp an der Konkurrenz vorbei und muss sich im oberen Mittelfeld des Genres einordnen.

Punkgasm


Cover - Punkgasm Band:

Don Caballero


Genre: Rock
Tracks: 14
Länge: 49:1 (CD)
Label: Relapse Records
Vertrieb: Rough Trade