Review:

All Out

(Don Airey)

DON AIREY dürfte wohl in erster Linie den Insidern in Sachen Classic Rock ein Begriff sein – haut er doch seit Jon Lords krankheitsbedingten aus bei DEEP PURPLE in die Tasten – und tat das zuvor schon für solch illustre Arbeitgeber wie WHITESNAKE (und COMPANY OF SNAKES), GARY MOORE, COLOSSEUM II,JUDAS PRIEST, OZZY OSBOURNE (in seinen überragenden Anfangsjahren), RAINBOW, TEN, PHENOMENA, ZENO und was weis ich noch; sowie zuletzt sogar beim SAXON-Album 2011. Sein drittes Soloalbum „All Out“ streift dann auch immer während den Sound seiner diversen Brötchengeber, (vor allem jene mit einer gewissen Blues-Affinität) was man schon beim flott-fetten Opener „The Way I Feel Inside“ (Blues-Rocker mit AOR-Potential, Solo von Bernie Madsen) deutlich merkt. Beim folgenden Instrumentalstück „Estancia“ (vom argentinischen Komponisten Alverto Ginastera) zieht AIREY alle seine Register, lässt Hammondfreunde irr gehen und liefert ein zwischen Wahnwitz und Bombast wechselndes Feuerwerk der Tastenkunst – für Ottonormal-Rocker sicherlich etwas zu abgedreht. Die sind mit den instrumentalen Standards „B’cos“ und „Long Road“ dann schon besser bedient. Und nicht nur beim Hitverdächtigen „People In Your Head“ (mit Gitarrist JOE BONAMASSA) macht Sänger Carl Sentence alles richtig. Gegen Ende gibt es mit „Fire“ noch eine HENDRIX-Adaption, welche dem Original aber nicht das Wasser reichen kann. Das soll aber nicht darüber hinweg täuschen, dass hier die Tasten definitiv im Vordergrund stehen – „All Out“ ist mehr ein technisches als ein emotionales Album. Egal - DON AIREY hat ein gutes Classic Rock Album abgeliefert, welches nicht nur Tastenfreaks ein reinschnuppern wert sein sollte.

All Out


Cover - All Out Band:

Don Airey


Genre: Rock
Tracks: 10
Länge: 55:46 (CD)
Label: Mascot Records
Vertrieb: Rough Trade