Review:

Ødnis

(Dødsdrift)

Rauh, tragisch und melodisch klingt DODSDRIFTs atmosphärischer Black Metal.

Zwei Jahre sind seit DODSDRIFTS Debütalbum „Weltenszission“ vergangen und nun meldet sich die anonyme Black-Metal-Formation von der deutschen Ostseeküste mit ihrem Nachfolger „Ødnis“ zurück.

Typische Merkmale der Truppe sind das druckvolle Schlagzeug (das immer mal wieder kurze Kriegsmarschausflüge unternimmt), das kalte scharfe Gitarrenspiel mit viel Gitarrenmelodie und der rau-säuerliche Kreischgesang.

Der erste Song heißt “Fährde“ und ist die Singleauskopplung des Albums; er entpuppt sich als kraftvoller Auftakt. Das Schlagzeug ist schnell und unerbittlich, der Basedrum-Sound beinahe computerhaft. Die Leads flackern, es zeigt sich eine wunderbare Gitarrenmelodie und einprägsame Hookline. Bei „Schattenschafott“ kommt der Schlagzeugsound teilweise dumpf-scheppernd rüber, Tremolo-Melodien flimmern und DODSDRIFT zocken old school Black Metal, im Stil der zweiten Welle ohne Schnick Schnack. Die deutschen Texte sind dabei zumeist verständlich. Mit „Ruß“ folgt ein echtes Highlight voller fieser Melancholie. „Herbstluft“ hat seine Melodic Death Metal-Momente, was ansich ja nicht schlimm ist, mich aber nicht wirklich überzeugt. „Laere“ besticht durch coole Riffs und „Der letzte Pfad“ ist ein schöner treibender Track mit verträumtem Ende. „Enthauptet“ ist ein passender Rausschmeißer mit vielen Rhythmuswechseln.

Die Band beweist auf „Ødnis“ ein schönes Gespür für Gitarrenmelodien und traurige Harmonien.  Eine gute Platte, an der zwar nicht alles rund läuft und ausgefeilt ist, aber die Hörerschaft interessiert aufhorchen lässt. Sofern man sich den Namen „DODSDRIFT“ nach ihrem Erstling noch nicht gemerkt hat, sollte man das nun erledigen. Vor allem wenn man auf melodischen Black Metal von einflussgebenden Kapellen wie DER WEG EINER FREIHEIT, HARAKIRI FOR THE SKY oder auch ODAL steht.

 

 

 

Ødnis


Cover - Ødnis Band:

Dødsdrift


Genre: Black Metal
Tracks: 10
Länge: 41:49 (CD)
Label: Vendetta Records
Vertrieb: Broken Silence