Review:

Spreading The Rage

(Disbelief)

TIPP
Was mich als erstes an diesem Album gefreut hat ist, dass DISBELIEF so herrlich undeutsch klingen. Während etliche bereits nach drei Riffs und zwei Sätzen einer nordischen oder transatlantischen Nationalität outen, stehen DISBELIEF dahingehend allein auf weiter Flur. Was man von ihrem Sänger in gewisser Weise auch sagen kann. Denn keiner grunzt verrückter als er. Definitiv ein Trademark der Band: Für denen einen aber in hohem Maße nervtötend, für den anderen eben göttlich krank. Hinsichtlich des Songwritings haben sie aber zweifellos auch objektiv großes Vollbracht, klassischer Death Metal fristet auf "Spreading The Rage" ein Schattendasein. Man kokettiert, abgesehen vom gutturalen Gesang natürlich, zwar noch bei etlichen Gitarrenriffs mit dieser Musikrichtung, zeigt sich aber ansonsten grade im hinteren Drittel der CD verdammt kreativ und vielseitig. Midtempo regiert, alternativen Elementen aus der weiten Welt des Rock ist man nicht abgeneigt. Aber wenn man grade den ganzen Garten voller schöner Blümchen gepflanzt hat, fährt ja auch keiner mit einem Traktor drüber. Der floristische Vergleich bei derart brachialer Musik mag hinken. Ich komm aber drauf, weil sich die Jungs ganz dolle mit Matsch beschmiert haben für das Coverfoto. Um böse auszusehen wohl. Und eben weil der Gesang, so böse er auch ist, bei vielen Songs zu unflexibel die Strukturen einebnet. Beim Chorus des ansonsten sehr herrlichen "Democracy" wollte er darüber hinaus mehr als er zu leisten im Stande ist. Eben ein verdammt tightes und fettes Album, abwechslungsreich und einfach genial! Und den Gesang mag man, oder nicht.

Spreading The Rage


Cover - Spreading The Rage Band:

Disbelief


Genre: Death Metal
Tracks: -
Länge: 56:48 (CD)
Label: Massacre Records
Vertrieb: Sony