Review:

The Studio Albums (1996 – 2004)

(DIO)

Natürlich hat Ronnie James Dio bei RAINBOW und BLACK SABBATH unglaubliches geleistet – heraus gekommen sind diverse Meisterwerke mit einer der besten Metal-Stimmen der Welt. Aber trotzdem gelten seine drei ersten DIO-Solo-Streiche „Holy Diver", „The Last In Line" und „Sacred Heart" unter Fans des kleinen US-Stimmwunders als der heilige Gral seines Wirkens. Die weiteren unter DIO veröffentlichten Platten konnten dieses Niveau nicht immer halten. Nun gibt es vier dieser Scheiben in einer optisch durchaus ansprechenden Box – allerdings ohne große Extras (weder besserer Sound, noch reichlich Bonusmaterial, noch ausführlichere Booklets).

Starten tut das Ganze mit dem 1996er-Output „Angry Machines“. Was dabei sofort auffällt ist, daß Dio und Band hier sehr stark experimentierten. Allerdings passt das alles nicht so richtig zusammen, vom ursprünglichen DIO-Sound bleibt viel zu wenig übrig. Das Album verkaufte sich dann auch zu Recht schlecht – zu modern, zu träge, zu viel Stückwerk. Ein durchaus verzichtbares Stück DIO.
Anders schon das im Jahr 2000 veröffentlichte Nachfolger „Magica“. Zwar experimentierten DIO auch hier – aber nicht so sehr an dem unverkennbaren Sound, sondern am Konzept. „Magica“ war nämlich als Konzeptalbum angelegt, die magische Geschichte passte einfach besser als der „moderten Kram“ des Vorgängerwerkes zu DIO. Und auch wenn die Songs auf „Magica“ vor allem durch den erzählerischen, emotionalen Gesang von Ronnie überzeugten, so versöhnte das Album die angestammte Fanbasis.

Von einem ganz anderen Kaliber war dann „Killing The Dragon“ welches 2002 erschien. Das Album darf man gerne als bestes Werk der DIO-Spätphase bezeichnen. Alleine der eröffnende Titeltrack und das folgende „Along Comes A Spider“ lassen mit ihrem hymnischen Groove und dem einzigarteigen Gesang vergangenes wieder aufleben. Auch „Push“ und „Before The Fall“ darf man sich als Anspieltipp notieren. Die Solis des neuen Gitarristen an Bord (Doug Aldrich) setzen da dann noch gekonnt einen drauf. Wie gesagt, das wohl beste Spätwerk der Band DIO.

Wiederum zwei Jahre später erschien mit „Master Of The Moon“ das letzte Studioalbum unter der Firmierung DIO. Die Klasse des Vorgängers konnte die 2004er- Scheibe nicht ganz halten; wobei der Opener „One More For the Road“ noch Hoffnung auf ein flottes Album nährt. Auch „The End Of The World“ hat was fetziges und grooved. Die Masse der Songs hält sich allerdings mit Midtempo auf und nimmt dem Album als Ganzes dann doch was von der Durchschlagskraft. Trotzdem ein gutes Werk das wächst.

Es sind dies also die letzten vier Studioalben die Ronnie James Dio mit seiner Band DIO aufnahm. Etwas mehr an Bonus und Liebe zum Detail wären aus meiner Sicht hier angebracht gewesen. So ist die Box vor allem für jene lohnend, welche diese Alben noch nicht in irgendeiner Form im Schrank haben.

Nach „Master Of The Moon“ war Ronnie nur noch einmal mit seinen alten „Kumpels“ von BLACK SABBATH im Studio, um unter dem Namen HEAVEN AND HELL neue Songs aufzunehmen. Live durfte der eine oder andere ihn noch hören. Ronnie James Dio verstarb am 16. Mai 2010 an Magenkrebs (RIP).

The Studio Albums (1996 – 2004)


Cover - The Studio Albums (1996 – 2004) Band:

DIO


Genre: Metal
Tracks: 10+13+10+10
Länge: 0:0 (CD)
Label: BMG Niji Entertainment
Vertrieb: BMG Niji Entertainment