Review:

Jetzt Kommen Die Jahre

(Die Schwarzen Schafe)

Ein derartiges Old-School-Punk-Cover kann man sich wohl nur erlauben, wenn man schon seit den 80ern in der Deutsch-Punk-Szene aktiv ist: Ein abgewrackter Punk mit Stachel-Frisur und Nietenlederjacke hängt zusammengesunken vor einer Mauer rum. DIE SCHWARZEN SCHAFE aus Düsseldorf haben aber durchaus Berechtigung dafür, und das neue Album „Jetzt kommen die Jahre“ kommt gerade rechtzeitig zum 25-jährigen Bandgeburtstag heraus. Wer aber glaubt, hier angestaubten, in die Jahre gekommenen 80er Deutsch-Punk zu hören zu bekommen, wird schnell eines Besseren belehrt. Die 13 Songs kommen vielmehr unerwartet frisch und fast schon modern daher. Dabei wird die Geschwindigkeit neben viel dreckigem Midtempo auch immer wieder mal hochgeschraubt, und diverse Ohrwürmer verirren sich in die Gehörgänge. Das heißt nicht, dass der Vierer hier in irgendwelche Mainstream-Gefilde abdriftet – dem Sound wohnen immer noch genügend Wut und alte Schule inne. Aber das Ganze wird einfach mit viel unverbrauchter Energie, Druck und Spielfreude rübergebracht. Auch die Texte kommen äußerst unverkrampft daher. In „Ein Tag im Frühling“ geht es um Polizei-Willkür, und am Ende des Albums steht das programmatische „No Nation“, ansonsten geht es aber angenehm klischeefrei zu. Unterm Strich liefern die Düsseldorfer mit „Jetzt kommen die Jahre“ ein tolles Album ab, das durchgehend nach vorne geht, sich dabei aber auch melodischen Parts nicht verschließt und trotzdem nichts anderes ist als rauer, authentischer Punk.

Jetzt Kommen Die Jahre


Cover - Jetzt Kommen Die Jahre Band:

Die Schwarzen Schafe


Genre: Punk
Tracks: 13
Länge: 40:32 (CD)
Label: Teenage Rebel
Vertrieb: Cargo