Review:

Söhne Mülheims

(Die Lokalmatadore)

Gerade erst zu Ostern haben die LOKALMATADORE aus Mülheim an der Ruhr mit „Punk Weihnacht“ ein Live-Album inklusive drei neuer (Weihnachts-)Songs veröffentlicht, jetzt wird auch schon ein neues Album nachgeschoben. Na ja, „schon“ trifft es nicht wirklich, immerhin ist „Söhne Mülheims“ das erste Studioalbum seit dem Jahr 2000 und seit der Band-Gründung vor 28 Jahren überhaupt erst das fünfte. Verändert hat sich bei den LOKALMATOREN natürlich überhaupt nichts, sondern sie machen direkt da weiter, wo sie mit „Männer Rock´n´Roll“ aufgehört haben. So werden hier 16 rumpelige Deutsch-Punk-Gassenhauer zum Besten gegeben, allesamt bestens geeignet zum besoffen Mitgrölen und größtenteils versehen mit den üblichen prolligen Sauf-, Kot- und Pimmeltexten. Diese sind zum Teil sogar noch ganz witzig, zum Teil wird’s aber auch einfach eklig. Ein gehöriger Alkoholpegel gehört schon dazu, nüchtern ist das nicht zu ertragen. Einige kleine musikalische Überraschungen gibt es dennoch: Neben auf Deutsch umgetexteten Covers von den BUZZCOCKS und PETER AND THE TEST TUBE BABIES gibt es mit „Surfin´ Tolstoi“ ein Surf-Instrumental zu hören, und bei „Ein Abend im Posthorn“ wird die Slide-Gitarre ausgepackt. Mit dem „Steigerlied“ wird dann auch noch den Bergarbeitern gehuldigt, und lokale Fußball-Fans werden sich über „V. f. B. Speldorf ist der geilste Club der Welt!“ freuen. Zum Abschluss wird beim „komischen Analphabeten“ noch das Alphabet gerülpst. Die Fans werden das Album sicher großartig finden. Wer aber mit den LOKALMATADOREN bislang nichts anfangen konnte, wird auch mit „Söhne Mülheims“ nicht bekehrt werden.

Söhne Mülheims


Cover - Söhne Mülheims Band:

Die Lokalmatadore


Genre: Punk
Tracks: 16
Länge: 31:8 (CD)
Label: Teenage Rebel
Vertrieb: Cargo