Review:

The Dark Blood Rising

(Diabolicum)

Selten habe ich ein Cover gesehen, dass besser Ausdrückt was einen musikalisch erwartet. Mehr oder weniger krampfhaft versucht die Band sowohl von ihrer Musik her als auch was das Booklet/Cover angeht alles zu verbinden was grade auf dem Black Metal Sektor zum Erfolg führen kann, nur dass diese Rechnung nicht aufgeht, eigentlich auch gar nicht aufgehen kann und die CD vielleicht aber grade mit diesem Hintergedanken im Kopf doch teilweise seine Reize entfalten kann. Auch wenn ich bei den Blutspritzern auf der CD an die grottenschlechten WEENA MORLOCH denken muss, eins vorweg: Von diesem tiefen Niveau sind DIABOLICUM jedoch zum Glück ein Stück entfernt. Auch wenn u.a. Knacki Nodveit (DISSECTION) Texte beigesteuert hat, so stehen diese doch das Album über sehr im Hintergrund und das krächzige Gegröhle von „Sänger“ Blackblood trägt höchstens zum ohnehin reichlich hohen Lärmfaktor bei. Aber um die ganze Sache noch etwas höllischer zu machen musste mehr, R2Amath nennt sich viertes Bandmitglied und Drumcomputer, dessen Geknüppel dem Tempo eines Maschinengewehrs nahe kommt und ohne größere Pausen hämmert was der Computer hergibt. Aufgrund der sehr flachen Produktion kommen auch die Gitarren selten in den Genuss Melodie beizusteuern sondern gehen, von einigen solistischen Ausflügen abgesehen, im allgemeinen Brei der Oldschoolsoundmischung unter. Im Gegensatz zu mittlerweile einigen anderen Schwarzmetallkapellen geht bei DIABOLICUM die angekündigte Mischung aus Industrial und Metal nicht wirklich auf, es gibt zwar Industrial Passagen, diese kommen dann aber als noisige Parts ohne Gitarren vor und sind von der Qualität eher einschläfernd als anspruchsvoll, und nur wegen einigen Samples ihre Musik so zu bezeichnen geht mir etwas zu weit. Keyboards klimpern zwar manchmal rum, einige technoide Stellen sind witzig, aber die ganze CD ist zu anstrengend und nicht abwechslungsreich genug um begeistern zu können. Und Black Metal Puristen können die Sache gleich ganz vergessen, denn dafür ist DIABOLICUM wieder zu modern, auch wenn Texte von Dirge Rep (ENSLAVED) und Gastvocals von Martin Shirenc (PUNGENT STENCH/HOLLETHON) und Wraath (NAGLFAR/SETHERIAL/BEWITCHED) vielleicht anderes erwarten lassen! DIABOLICUM sind weder Fisch noch Fleisch und nur der Song „A War Tide“ ist originell (und auch simpel) genug um im Ohr zu bleiben, mit fatalen Folgen für den Rest der CD, die nun noch eintöniger scheint.

The Dark Blood Rising


Band:

Diabolicum


Genre: Industrial
Tracks: 11
Länge: 45:0 (CD)
Label: Audioglobe
Vertrieb: SPV