Review:

Misplaced

(DGM)

DGM, DSG, ESP, ABS,… keine Ahnung, wer sich so einen wenig aussagenden Bandnamen wie DGM ausdenkt, aber ehrlich gesagt, ist "Misplaced” das beste italienische "Echtmetall” - Produkt, das ich seit Langem zu hören bekommen habe. Die Buben holen zum Glück nicht die Schwerter aus der Kiste, die Drachen bleiben in ihren Höhlen und Ringe gibt’s auch keine! Statt, italotypisch, die True Metal - Keule herauszuholen, konzentrieren sich DGM, wie schon auf ihrem Debüt "Hidden Place", auf schön melodischen, leicht progressiven Power Metal mit ausladenden Soli und etwas Pathos. Namen wie DREAM THEATER und besonders SYMPHONY X (zu "The Divine Wings Of Tragedy" - Zeiten) kann man hier als grobe Wegweiser nennen, auch wenn DGM deren Klasse nicht ganz erreichen. "Misplaced" geizt zu keiner Sekunde mit verspielten Einlagen wie Chören, symphonischen Parts und variantenreichen Tempowechseln, was das Album für "Easy Listener" sicher nicht einfacher macht. Am Besten gefällt mir das Werk, wenn die Band Anspruch mit Eingängigkeit verbindet und dabei richtige Prog - Hymnen entstehen lässt, wie etwa das speedige, geile "Is Hell Without Love?", "Through My Tears" den kraftvollen Opener "Living On The Edge" oder das nicht weniger tolle "A New Day’s Coming". Befänden sich alle Songs auf diesem Level, hätte ich glatt den "Tipp" gezückt, nur leider trüben nicht ganz so stimmige (obwohl dabei auch noch gute) Stücke wie das zu arg verspielte, sich stetig steigernde "Still Believe" oder das schwer zugängliche "Pride" etwas den Gesamteindruck. Hier hätten DGM, die übrigens mit Titta Tani einen begabten, nicht eunuchenden Sänger in ihren Reihen haben, eindeutig noch mehr aus sich herausholen können. Zusammen mit der kraftvollen Produktion ergibt das eine gute bis sehr gute Scheibe mit erfreulich wenigen Schönheitsfehlern.

Misplaced


Cover - Misplaced Band:

DGM


Genre: Progressive
Tracks: 8
Länge: 40:49 (CD)
Label: Scarlet Records
Vertrieb: Point Music