Review:

An Eye For An Eye

(Dezperadoz)

Sattelt die Pferde, holt die Winchester aus dem Schrank und hofft auf heiße Tage. Die DEZPERADOZ um Obercowboy Alex Kraft sind mal wieder in der Stadt – und zwar nach 1999 („The Dawn Of Dying“) und 2006 („The Legend And The Truth“) zum dritten mal. Die Bande (Alex Weigand, Markus Kullmann und Tom Angelripper, produziert u.a. von Dennis Ward) knüpft dabei recht nahtlos an den starken Vorgänger an, obwohl, das vorneweg, die damalige Geschichte des Wyatt Earp doch noch einen Tick flüssiger runterlief. „An Eye For An Eye“ ist ebenfalls als Konzeptwerk angelegt und handelt von einem jungen Landei, dass aus Rachsucht einen Freund tötet und dafür selbst zum Tode verurteilt wird. Dies alles im Namen von Glaube und Religion. Rübergebracht wird die Story in 12 Songs, welche die Mixtur aus Metal (bis hin zum Thrash) und Westernklängen in bewährter DEZPERADOZ-Manier aus den Boxen schallen lässt. Der als Opener fungierender Titeltrack „An Eye For An Eye“ ist ein Intro der erst mal eine gewisse Westeratmosphäre schaffen soll, bevor es mit harten Riff und nach vorne reitenden Drums mit „Hate“ rein metallisch losgeht. Das nachfolgende „Days Of Thunder“ hält dann, was die Band mit Western-Metal verspricht: Italo-Westernklängen (Ennio Morricone grüßt an alle Ecken und Enden) , melodischer Heavy Rock und eingängig rauer Gesang – klasse Song. „Wild Bunch“ welches mit seiner schleppenden Doom-Attitüde mit gehörigem Punch durch die Prärie fegt, die sehr gelungene Coverversion von „Riders On The Storm“ (im Original von den DOORS) und das darauf folgende „Here Comes The Pain“ was fatale METALLICA zu Load-Zeiten Schlagseite hat (und mit Tom Angelripper daherkommt) wissen zu gefallen. Die Ballade „Give Up“ ist eventuell ein bisschen zu viel John Wayne meets Bon Jovi und „When The Circus Comes To Town“ braucht ein paar Durchläufe – hier sind fast zuviel Ideen enthalten. Das abschließende „25 Minutes To Go“ kommt dann als reiner Countrysong daher – und ehrt einen der ganz großen Songwriter – Johnny Cash – gut so. Die gut gemachte Homepage bietet zu alledem einen anregenden Appetithappen. „An Eye For An Eye“ lädt also zu gepflegt gebangten Ausritten ein und dürfte auf den diesjährigen Metal-Partys wohl zum Dauerbrenner in den einschlägigen Saloons mutieren.

An Eye For An Eye


Cover - An Eye For An Eye Band:

Dezperadoz


Genre: Metal
Tracks: 12
Länge: 53:5 (CD)
Label: AFM
Vertrieb: Soulfood