Review:

Invocation

(Dew-Scented)

DEW-SCENTED haben nach der „Incinerate”-Scheibe eine quasi-Auszeit genommen, um dann munter das Line-Up auszutauschen; außer Basser und Shouter ist niemand mehr von der 2007er-Scheibe mit dabei. „Invocation“ lässt aber schnell alle Zweifel verfliegen, die Scheibe reiht sich nahtlos in die Riege qualitativ hochwertiger Alben ein, die unter dem Bandnamen seit Mitte der 90er erschienen sind. „Arise From Decay“ als echter Opener haut den Hörer förmlich um, so kraftvoll und lebendig dieses Thrash-Biest aus der Anlage kommt, kann einem nur angst und bange werden. Shouter Leif als Fixpunkt im Line-Up ist mit seiner markanten Stimme weiterhin das Aushängeschild der Band und drückt nicht nur dem Opener seinen Stempel auf, sondern jedem Song und damit dem gesamten Album. Die neu formierte Gitarrenfraktion hat kräftige Thrash-Riffs in petto, streut hin und wieder mal ein Solo ein („Global Hysteria“), bleibt aber immer songdienlich. Dass Drummer Marc-Andree hat schon bei OBSCENITY gezeigt, dass er mächtig Druck machen kann, was ihm auch in den zwölf Songs seines DEW-SCENTED-Debüts gelungen ist. Seinem grandios guten Vorgänger Uwe steht er da in nichts nach. Natürlich ist die Soundlodge-Produktion brachial gut und bringt die Songs auf den Punkt knackig aus den Boxen, so dass beim Hören das Ohrenmerk auf das Songwriting gelegt werden kann, bei dem DEW-SCENTED eine gelungene Balance zwischen hammerharten Thrash-Parts und melodischen Moshern gefunden haben, wie der Rausschmeißer „Slaves Of Consent“ exemplarisch beweist. Thrasher werden mit dieser Scheibe ihre helle Freude haben und DEW-SCENTED dafür danken, dass allen Widrigkeiten zum Trotz unter dem Banner guter, ehrlicher, abwechslungsreicher Metal veröffentlicht wird.

Invocation


Cover - Invocation Band:

Dew-Scented


Genre: Thrash Metal
Tracks: 12
Länge: 45:56 (CD)
Label: Metal Blade
Vertrieb: Sony Music