Review:

Party, Love & Tragedy

(Destination Anywhere)

Eine lustige Truppe scheint die Ska-Punk-Alternative-Band DESTINATION ANYWHERE aus Siegen zu sein, prangt doch auf dem Coverwork der neuen Scheibe namens „Party, Love & Tragedy“ nicht nur ein Bild, das auf eine gerade abgeschlossene Tortenschlacht der Jungs schließen lässt, sondern auch eine Menge Konzertkarten nebst Kronkorken und einer Flasche Jack Daniels. Der erste Track namens „How You Feel“ legt dann auch richtig stark los. Dabei zeigt sich der Song nur am Anfang kurz aufgrund des Einsatzes von Bläsern als Ska-Song und wird dann als fetzige Punk-Nummer fortgesetzt. Ab 1:10 min tauchen dann nochmals die Bläser kurz auf, die man hier äußerst sparsam einsetzte. Als reiner Punksong überzeugt „How You Feel“ vollends, da er eine Menge Energie hat und sich durch den Einsatz der kurzen Ska-Elemente von dem üblichen Kram, der so veröffentlicht wird, äußerst positiv absetzt. Klasse. Weiter geht es mit der Nummer „Erdbeere“, einer Punknummer mit erneut äußerst sparsamen Ska-Elementen, die mir wieder äußerst gut gefallen. Überzeugend ist hier die coole Melodieführung und die zahlreichen Breaks und Tempiwechsel, die den Song als treibende Livenummer auszeichnen sollten. Wie manch anderer Song auf der Scheibe elektrisiert er den Hörer, so dass man kaum still sitzen mag und abzappeln will. Weiter geht es mit „The Quest“, der erneut durch dominante Bläseraction eingeleitet wird und daher etwas an den ersten Song in Bezug auf das Intro erinnert. Auch dieser Song hat überzeugende und mitreißende Melodien. Beim Anhören denke ich mir, dass die Band, wenn sie jetzt so weitermacht, eine ganz heiße Scheibe abgeliefert hat. Bisher kann ich nämlich nur die volle Punktzahl vergeben. Song vier „Let us lie“ ist eine äußerst gelungene langsame Ska-Nummer, bei der jegliche Punkcharakteristiken in den Hintergrund treten und die mit Streichern gegen Ende ausgefadet wird. Die folgenden Songs können allerdings das hohe Niveau nicht halten. Song fünf namens „I Can´t Wait“ ist z.B. eine cooler Punksong mit einer genial lässigen Melodieführung. Hier wird die Stärke der Fusion der Musikrichtungen deutlich. „You Make Me Drown“ beginnt leise mit zarten Bläsereinlagen, bevor er dann doch in einen energievoller wird. „It´s Gonna Down“ ist dann wieder eine flottere Nummer, die jedoch im Vergleich zu den Songs der ersten Hälfte des Albums nicht mithalten kann. „Expectations“ skippe ich beim dritten Mal durchhören weg, da die folgende Nummer „Nothing in My Hands“ deutlich mehr Drive hat, gehörig aufs Gaspedal tritt und mir einfach besser gefällt. Zusammenfassend muss man feststellen, dass DESTINATION ANYWHERE eine sehr gute Scheibe veröffentlicht haben, die gerade auf der ersten Hälfte einen Kracher nach dem anderen zu bieten hat. Gerade die Mixtur zwischen Punk und Ska weiß zu gefallen. Die Band hat zudem einen Riecher für gut funktionierende Melodien und einen mitreißenden Songaufbau. Abzüge gibt es allein für die etwas schwächeren Nummern in der zweiten Albumhälfte, ansonsten bietet die Scheibe viel Grund für Begeisterung.

Party, Love & Tragedy


Cover - Party, Love & Tragedy Band:

Destination Anywhere


Genre: Punk
Tracks: 13
Länge: 36:56 (CD)
Label: Finest Noise
Vertrieb: Radar Music